Bereits die Anfahrt dauerte etwas länger als gewohnt, denn während den fast 200 Kilometern galt es, geduldig drei Staus zu durchfahren. Umso herzlicher wurden die Ostschweizer in Diegten empfangen. Die Zeit bis zum Beginn des Wettkampfes konnte dank eines Ausfluges auf die Sissacher Fluh angenehm verkürzt werden und es konnte ob der Aussicht bis nach Deutschland und Frankreich gestaunt werden.
Rund eine Stunde vor Wettkampfbeginn starteten die Kinder mit ihren Leiterinnen Conny Imbach und Katja Brülisauer mit der Wettkampf-Vorbereitung. Die Einzelausführungen und die Synchronität der 13 Kinder an Stufenbarren und Boden (Gerätekombination), sowie die Programmgestaltung wurden denn auch mit der Note 9,27 belohnt. Die Programmgestaltung, welche die Interpretation der Musik, die Konzeption und die Vielseitigkeit der Übung beinhaltete, erzielte sogar als einzige Riege an diesem Cup das Punktemaximum von 3,0 Punkten. Mit Spannung wurde dem Rangverlesen entgegengeblickt und diese steigerte sich nochmals, als der Speaker beim vierten Rang angelangt war, ohne die TG Appenzell-Gais genannt zu haben. Schliesslich belegte die Gruppe aus der Ostschweiz den hervorragenden ersten Rang mit einem deutlichen Vorsprung von 0,4 Punkten vor den Zweitplatzierten aus Buus. Der Pokal reiste somit erstmals über etliche Kantonsgrenzen hinweg und weilt bis zur zwölften Austragung des Cups im Appenzellerland.
Beim Wettkampf «Getu zu Zweit» stellte die TG Appenzell-Gais mit Cécile Koster und Nivia Tanner ein Duo. Bei diesem Wettkampf gilt es, nebst Partnerelementen auch Elemente synchron zu ausgewählter Musik zu turnen. Die Turnkolleginnen und -kollegen feuerten die beiden gebührend an und so verflog die anfängliche Nervosität beim Turnen am Stufenbarren. Beim zweiten Gerät, dem Boden, wuchsen die beiden Turnerinnen über sich hinaus und erzielten mit 9,50 die Höchstnote des Tages. Erwähnenswert ist ausserdem, dass die beiden Turnerinnen das Programm selbst zusammengestellt und eingeübt hatten und als einziges Duo bei der Programmgestaltung an beiden Geräten die Maximalnote erzielten. Das Punktetotal lag bei 18,40 und bedeutete den ausgezeichneten dritten Platz.
Dass die Ostschweizer die weite Anreise nicht scheuten und am Getu-Cup Diegten mitmachten und damit die einheimische Turnkultur bereicherten, erfreute insbesondere die Organisatoren. Von ihnen wurde kein Aufwand gescheut und so durften die Appenzeller in der Turnhalle übernachten und am Morgen ein exklusives Frühstück geniessen. Vor dem Rangverlesen des Wettkampfes vom Samstag führte ein Turner des TV Diegten spontan durch ein nahegelegenes Naturschutzgebiet und erklärte fachkundig die Pflanzen- und Tierwelt der Region. So konnte nebst willkommener Bewegung an der frischen Luft und bei schönstem Sonnenschein vor der hoffentlich kürzeren Heimfahrt unter anderem erfahren werden, dass das Jakobskreuzkraut für sie das «Joggelichruut» ist.