Schon beim Abklatschen war der Siegeswille des Appenzeller Heimteams bis auf die Zuschauerränge spürbar. Die Einstellung stimmte, um den ersten Sieg in dieser Saison einzufahren. Zu Beginn wurden die unterschiedlichen Stärken der beiden 2.-Liga-Frauenteams sofort sichtbar.
Die körperlich klar überlegenen Flawilerinnen versuchten, mit harten Würfen aus der zweiten Reihe die ersten Tore zu erzielen. Das junge Team der Appenzellerinnen gestaltete wie gewohnt mit schnellen Passfolgen und technisch schönem Handball das Angriffsspiel.
Stabile Verteidigungsketten
Wie am Schluss dann auch im Resultat sichtbar legten beide Equipen auffällig starke Deckungsleistungen an den Tag. Der enge Verbund der Appenzellerinnen und die unglaublich gut agierende Torhüterin Nadja Koller-Rossi (Abwehrquote von fünfzig Prozent) machten es den Fürstenländer Gästen über das ganze Spiel hinweg nicht leicht, Tore zu erzielen. Auch wenn die St. Gallerinnen ebenfalls eng deckten, waren für das knappe Pausenresultat (Appenzell führte 9:8) vor allem die ausgelassenen Chancen der Innerrhoderinnen verantwortlich. Für einen handballerischen Leckerbissen sorgte in der ersten Halbzeit Riana Streule mit einer Täuschung, die selbst die grössten Handballkenner ins Staunen versetzte. Leider verhinderte danach der Pfosten das Tor.
Fünfzehn Sekunden vor dem Ende
Beim Pausentee hatte man auf Seiten der Einheimischen scheinbar den Fokus auf den ersten Saisonsieg kurz aus den Augen verloren. In nur wenigen Minuten schafften es die Flawilerinnen nach dem Seitenwechsel, das Resultat zu drehen, um kurz darauf sogar mit drei und später vier Toren in Führung zu gehen.
Dieses Tief wurde dank der ausgezeichneten Deckung und der Tore der drei Teamstützen Leonie Schiegg, Andrina Inauen und Ronja Manser wieder überwunden. Bis zum Schluss war es ein knappes und nervenaufreibendes Spiel. Immer wieder wussten die Gäste eine Antwort auf die Tore der Appenzellerinnen und glichen das Resultat aus. Beim Stand von 18:17 für Appenzell nahmen die Fürstenländerinnen knapp 30 Sekunden vor Schluss eine Auszeit, um ihren letzten Angriff erfolgreich zu gestalten.
Zum Leidwesen der Innerrhoderinnen wurde in diesem Fall das richtige Rezept gefunden und der Ausgleich erzielt. So steht nach drei Niederlagen zwar der erste Punkt auf dem Konto, doch es wäre mehr dringelegen. Ende Oktober soll gegen Brühl in der Kreuzbleiche endlich der erste Sieg her.
Für Appenzell im Einsatz: Nadja Koller-Rossi (18 Paraden); Ronja Manser (4/2), Andrina Inauen (7), Nadine Sutter (2), Ursina Bless (1), Leonie Hehli, Lina Hehli, Leonie Schiegg (2), Lorina Sutter (1), Celine Oberle, Katja Müller (1), Elena Schmid, Riana Streule.