Das Bikefestival Basel bot ein umfangreiches Rahmenprogramm mit Volksrennen, Jump-Show, Trial-Show und zahlreichen weiteren Aktivitäten im Hippodrom. Die Mountainbikestrecke garantiere gleichzeitig taktische, hoch spannende Rennen mit knappen Ausgängen. Diese waren auch international sehr gut besetzt. Viele Entscheidungen fielen tatsächlich erst im Zielsprint.
Bei den Männern wechselte die Führung ständig. Besonders aktiv fuhren der ambitionierte Schweizer Meister Filippo Colombo, Fabio Püntener und Marcel Guerrini. Hier lief alles auf eine Entscheidung im Sprint hinaus, wo Vital Albin dann im richtigen Moment antrat und sich hauchdünn vor Colombo, Püntener und Guerrini (alle zeitgleich) ins Ziel schieben konnte. Knappe Entscheidung auch dahinter: Die Italiener Andreas Emanule Vittone und Simone Avondetto wurden innerhalb einer weiteren Sekunde Fünfter und Sechster.
Steffi Häberlin gewann die Elite-Kategorie der Frauen. Für sie war es ein lang ersehnter Sieg. Die 26-jährige Medizinstudentin aus dem Thurgau machte das Rennen maximal spannend, setzte sie sich doch erst im Schlussspurt gegen die Italienerin Giada Specia durch. Dritte wurde die Deutsche Leonie Daubermann.
Internationales Podest
Sehr eng war die Entscheidung auch in der U23-Kategorie der Männer. Die ersten sechs Mountainbiker kamen innerhalb von nur 2 Sekunden ins Ziel. Das Podest war mit dem Schweden Oscar Lind, dem Franzosen Athys Bedini und dem Italiener Elian Paccagnella international besetzt. Bei den U23-Frauen siegte derweil die Italienerin Sara Cortinovis, ebenfalls im Zielsprint, vor der Deutschen Kaya Pfau und der Französin Tatiana Tournut. Beste Schweizerin wurde hier Chiara Soler mit Platz sechs.
Das Feld der Junioren mit Teilnehmern aus zwölf Nationen wies eine hohe Leistungsdichte auf, die für ein offenes Rennen sorgte. Denkbar knapp war daher auch die Entscheidung zwischen dem Franzosen Janis Rouffiac und Fabrice Walser. Sie kamen vor Luca Nascarella ins Ziel. Bei den Juniorinnen gewann Chiara Mettier hingegen diskussionslos vor Noémie Gret.
Nicht aus dem Konzept bringen lassen
Die Nachwuchsrennen versprachen genauso spektakuläre Verläufe und jede Menge Spannung. Denn zahlreiche Nationalteams legten einen Zwischenstopp in Basel ein. Levin Streule (U15) startete für Danis Biketeam. Der Start glückte dem Brülisauer. Die grosse Staubwolke, die während der Startrunde jeweils das Schänzli einhüllt, ist legendär. Eine gute Position nach dem hektischen Start war Pflicht. Für den Innerrhoder Sportschüler lief bis zur Schlussrunde alles nach Plan. Bei der Einfahrt zur letzten Techzone stürzte er zwar unglücklich, fand aber schnell wieder den Anschluss an die Top-Ten, was ihm zusätzliches Selbstvertrauen für den weiteren Rennverlauf verlieh. Levin Streule konnte nochmals einen Konkurrenten hinter sich lassen und das Rennen als Zweitbester in seinem Jahrgang auf dem neunten Schlussrang beenden.
Um 15.15 Uhr stand mit Nick Knechtle (Koba Factory Racing / RMC Appenzell) dann der nächste Appenzeller am Start. Er fuhr ein taktisch intelligentes Rennen. Im Schlusssprint um Platz eins gegen den amtierenden U16-Europameister reichte es im Fotofinish leider nicht. Der Mountainbiker aus Steinegg war trotzdem überglücklich, da er nach einer etwas unglücklichen ersten Saisonhälfte nun hervorragend in die zweite gestartet ist.
Falsche Linienwahl
Für Kilian Lengmüller (Danis Biketeam) aus Trogen lief das Rennen nicht wie gewünscht. Nach einem guten Start wurde ihm die Innenposition auf der Pferderennbahn zum Verhängnis. Er wurde gleich in der ersten Kurve aufgrund der Bodenbeschaffenheit regelrecht ausgebremst. Ein grosses Fahrerfeld konnte auf den Aussenlinien an ihm vorbeiziehen. Kilian Lengmüller stellte sich der Herausforderung und rollte das Feld von hinten wieder auf. Er erkämpfte sich am Ende als Sechster in seinem Jahrgang den respektablen 21. Rang in der Kategorie U13.