Nach dem Motto «never change a winning team» liess das Trainer-Team Marco Pola und Manuel Baumann dasselbe Team wie im letzten Spiel in Berg auflaufen.
In der ersten Hälfte spielten die Einheimischen genauso auf, wie sie es im Training geübt haben und wie es sich die Trainer vorstellen. Dazu gehören «Hoch stehen, Pressing und mutig spielen». Nach dem klaren Pausenvorsprung liess die Mannschaft in der zweiten Hälfte automatisch etwas nach, konnte aber auch diese gewinnen. Trotz einer insgesamt fairen Partie – mit nur je einer Verwarnung – verletzten sich drei Spieler so, dass sie ausgewechselt werden mussten. Und so war es gut, dass auch Physiotherapeutin Elena Breitenmoser und der Arzt Roman Hörler anwesend waren. Zuerst musste sich ein Gästespieler nach einem Zusammenstoss mit den Köpfen eine Wunde an der Stirn nähen lassen; Mario Breitenmoser verletzte sich schmerzhaft am Knöchel (das Foul an ihm hätte eigentlich eine rote Karte zur Folgen haben müssen) und bei Torhüter Dorian Stefanek musste ohne gegnerisches Verschulden die Kniescheibe wieder eingerenkt werden.
Erst nach fünf Minuten ganz wach
Natürlich gibt es bei Appenzell auch nach dieser guten Partie – allerdings gegen einen Gegner, der nach eigenen Angaben «schlechter spielte als sonst» und in der Tabelle hinter den Innerrhodern liegt – immer noch Luft nach oben. So schienen die Einheimischen in der 1. Minute noch etwas zu schlafen. Ein erster Angriff der Gäste über die rechte Abwehrseite der Innerrhoder führte nämlich bereits zum 0:1. Nach fünf Minuten konnte der Torwart der St.Galler einen ersten Schuss des stark spielenden Simon Baumann noch abwehren. In denselben 60 Sekunden brach auf der linken Seite Leon Keller durch und passte in die Mitte, wo Dimitri Wyss zum 1:1 einschiessen konnte. Nach knapp zehn Minuten folgten ein Pfostenschuss von Simon Baumann, ein gehaltener Weitschuss und ein wegen Abseits annulliertes Tor. In der Folge schossen die Appenzeller weitere vier Mal aufs gegnerische Tor und die Niederwiler fuhren einen gefährlichen Angriff.
Fünf Minuten «Dimi» und «Simi»
Dann ging es plötzlich Schlag auf Schlag. In der 28., 30. und der 33. Minute lancierte der ebenfalls stark auftrumpfende und kämpferische Dimitri («Dimi») Wyss seinen Kollegen Simon («Simi») Baumann, der dreimal mit gezielten Schüssen ins gegnerische Tor traf und somit auch einen echten Hattrick erzielte. So führten die Einheimischen auf einmal mit 4:1. Ein guter Schuss von Mirnes Mujkanovic führte vorerst zu keinem weiteren Treffer. Nach 39 Minuten gaben auch die Gäste wiederr ein Lebenszeichen von sich, was zu einem Eckball führte. Nach einem durch Niederwil abgewehrten Angriff von Kevin Streule und Dimitri Wyss wurde zwei Minuten später der Zweitgenannte im gegnerischen Strafraum gefoult, und Kevin Streule verwandelte den Penalty passgenau zum 5:1.
Pfostenschuss nach Wiederbeginn
In der 48. Minute traf Mirnes Mujkanovic nur den Pfosten und auf der anderen Seite fing Dorian Stefanek eine Hereingabe ab. In der Folge liess die Intensität des Spiels nach und die Partie verlor etwas an Qualität. So gelang dann Niederwil in der 69. Minute nach einem Freistoss ein zweites Tor zum 5:2. Als Dorian Stefanek nach einem Abpraller den Ball blockieren wollte, verletzte er sich und wurde durch Adrian Koster ersetzt. Nachdem dieser einen guten Weitschuss blockierte, wurden die Platzherren vom Trainerteam lautstark wieder «geweckt». Und siehe da, kurz vor Schluss drehte das Heimteam nochmals auf. In der 84. Minute bediente Marvin Schneider Dimitri Wyss und dieser erzielte seinen zweiten Treffer. Nur zwei Minuten später durfte auch Geburtstagskind Luca Hörler noch jubeln, der einen von Simon Baumann verlängerten Eckball zum 7:2 verwandelte.
Bilanz ziehen in zwei Wochen
Mit diesem Sieg geht man mit 15 Punkten aus elf Partien auf Rang sieben nun in die Winterpause. Hätte man unter anderem die 14 Tore aus den letzten beiden Spielen besser über die Hinrunde «verteilen» können, wären sicherlich noch einige Punkte mehr möglich gewesen. In 14 Tagen treffen sich Spieler, Staff und Vorstandsmitglieder zu einem Rückblick über die Vorrunde und zum Besprechen der Vorbereitung mit Trainingslager für die am 6. April startende Rückrunde.
Appenzell spielte gegen Niederwil mit: Dorian Stefanek (ab 70 Minute Adrian Koster); Luca Kid (ab 79 Minute Alem Alic), Marko Jurkic, Leon Keller, Mario Breitenmoser (ab 46. Minute Marvin Schneider); Michael Dörig, Simon Baumann, Fabian Koller (ab 56. Minute Luca Hörler), Dimitri Wyss (ab 86. Minute Mohamed Omar Ali), Mirnes Mujkanovic (ab 56. Minute Roger Müller), Kevin Streule (ab 86. Minute Elias Fässler).