Die «Wadenbeisser»-Tugend fehlte

Beim Cupspiel der 1. Mannschaft des FC Appenzell hat weder das Resultat noch die Leistung gestimmt. Nach dem schwachen Auftritt vor einer Woche in der Meisterschaft verloren die Innerrhoder auch am Samstag beim guten 4.-Liga-Aufstiegskandidaten St. Otmar 1a das Cupspiel mit 1:3 (0:0).

  • Der ballführende Appenzeller wird in dieser Situation von einem St.-Otmar-Spieler (in Gelb) unter Druck gesetzt. (Bild: Martin Kradolfer)

    Der ballführende Appenzeller wird in dieser Situation von einem St.-Otmar-Spieler (in Gelb) unter Druck gesetzt. (Bild: Martin Kradolfer)

Die St. Galler zeigten viel mehr Biss und grösseren Willen, diese Partie zu gewinnen, während die Appenzeller 3.-Liga-Fussballer oft halbherzig zu Werk gingen beziehungsweise verteidigten. Auch im Mittelfeld und im Angriff blieben mehrere Akteure blass. «Meine Spieler agierten oft wie ‹Lämmchen› statt wie ‹Wadenbeisser›», zeigte sich FCA-Trainer Marco Pola enttäuscht.  Zudem stimmte das Zweikampfverhalten nicht. Durch klare Fehler erzielten die Appenzeller ihre Gegentore praktisch selber. Auch scheint ein Leader zu fehlen. Nichtsdestotrotz gilt es, weiter zu arbeiten und zu versuchen, mit Geduld Schritt um Schritt vorwärts zu kommen. Der Traum von noch mehr Cupspielen ist aber ausgeträumt.

Schwieriges Spiel für die Appenzeller

Die Partie verlief sehr intensiv. Besonders in der Anfangsphase spielte sich vieles in der Hälfte der Innerrhoder Gäste ab. In der ersten Viertelstunde klärte FCA-Torhüter Adrian Koster zwei Mal, während die Appenzeller nur einmal versuchten, auf das Tor zu schiessen und erst in der 18. Minute zum ersten Eckball kamen. In der Folge liess sich fast jede Minute etwas Aufregendes notieren. Die Abwehr der Appenzeller agierte oft nachlässig. Mehrere Male war bei Angriffen über die linke Seite bei weiten Bällen der St. Galler Stürmer schneller als der Innerrhoder Verteidiger. In der 24. Minute gelangten die St. Galler zur grössten Chance. Der Schuss ging ganz knapp am Tor vorbei und der Gäste-Trainer wurde sehr laut. Der auch nicht fehlerfreie Marco Hörler, der besonders in der zweiten Hälfte recht zu gefallen wusste, rettete nach einer guten halben Stunde im letzten Moment zur Ecke. Auf der anderen Seite liess Simon Baumann einmal die Banden hinter dem Tor mit einem daneben gesetzten Schuss knallen.

Mit der Zeit spielten die Gäste mit etwas mehr Tempo und weiten Bällen, ohne sich aber Chancen herauszuarbeiten – ausser nach einem schönen Angriff in der 45. Minute, doch Luca Hörler zielte daneben. In der Nachspielzeit der ersten Hälfte musste Adrian Koster sein ganzes Können zeigen, um das 0:0 in die Pause zu bringen.

Rascher Rückstand nach Penalty

Bereits in der 46. Minute brachte der Gäste-Torwart einen auf der Seite durchgebrochenen Gegner zu Fall und Appenzell lag nach dem fälligen Elfmeter mit 0:1 im Rückstand. In der 50. Minute spielte Simon Baumann seinen Kollegen Dimitri Wyss frei, der alleine vor dem Hüter danebenschoss. Auf der anderen Seite klärte Marko Jurkic zur Ecke.

Pech hatte der eingewechselte Fabian Koller, der nach nur 1 Minute das Feld verletzungshalber wieder verlassen musste. In der 58. Minute verliess Adrian Koster zur richtigen Zeit sein Gehäuse, um zu retten, nachdem ein Abwehrspieler das Leder verfehlt hatte. In der 62. Minute folgte aus Sicht der Einheimischen das Highlight der Partie. Ein St. Galler schnappte sich den Ball und schoss aus der eigenen Hälfte aufs Tor der Gäste. Der Ball flog über alle Spieler hinweg halbhoch ins linke Eck und Appenzell lag mit 0:2 zurück. Den Innerrhoder Torhüter traf in dieser Situation aber keine Schuld.

Eine verdiente Niederlage

12 Minuten weiter folgte ein weiterer schöner Treffer zum dritten Tor für die St. Galler. Ein wuchtiger Freistoss zappelte im Netz der Gäste. In der letzten Viertelstunde übernahm nun Appenzell meist das Zepter. Mohamed Omar Ali verfehlte aus aussichtsreicher Position und ein Treffer von Mirnes Mujkanovic wurde wegen Abseits annulliert. In der 84. Minute landete dann ein guter Freistoss Marco Hörlers aus rund 25 Metern via Pfosten im Tor. Weil der einheimische Torwart danach noch einen Kopfball von Mirnes Mujkanovic hielt, blieb es bei der 1:3-Niederlage aus Sicht von Appenzell. Der Sieg der Einheimischen, welche von vielen Zuschauerinnen und Zuschauern angefeuert wurden, darf als verdient bezeichnet werden.

Für den FC Appenzell im Einsatz: Adrian Koster; Alem Alic (ab 46. Minute: Luca Kid), Marko Jurkic, Marco Hörler, Silvio Breitenmoser (ab 33. Minute: Roger Müller); Michael Dörig, Luca Hörler (ab 54. Minute: Fabian Koller, ab 55. Minute: Amar Becirovic), Simon Baumann; Dimitri Wyss (ab 55. Minute: Mirnes Mujkanovic), Leon Keller, Kevin Streule (ab 74. Minute: Mohamed Omar Ali).

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