Man braucht für diesen Auftritt keine Ausreden zu suchen. Es funktionierte einfach gar nichts. Bereits in den ersten Minuten bekam man das Gefühl, als ob die TVA-Frauen etwas zu selbstsicher ihren Kontrahentinnen gegenübertraten. Man schien vergessen zu haben, dass man sich in der Finalrunde befand und sich jedes einzelne Team diesen Platz in der Finalrunde erst verdienen musste. Die starke Leistung von vergangener Woche war wie weggeblasen.
Fehlerhaft ab der 1. Minute
Eine gewisse Lustlosigkeit der Innerrhoderinnen zeigte sich bereits in den ersten Minuten. Kein Feuer, keine Konsequenz. Ein technischer Fehler reihte sich an den anderen, Pässe wurden nicht gezielt gespielt, Abschlüsse wurden vor allem auf der gegnerischen Seite erfolgreich verwertet. Auch die Torfrau des TVA konnte anfangs nur wenige Chancen zunichtemachen, sodass die Zürcherinnen davonzogen.
Nach 22 Minuten lagen die Damen des TVA bereits mit sieben Toren im Rückstand. Gelegenheit – eigentlich – aufzuwachen und den Versuch zu starten, das Blatt zu wenden. Die Gäste behielten das Zepter aber in der Hand und führten bis zur Pause mit 17:11.
Ohne Ehrgeiz
Die Innerrhoderinnen haben schon mehrmals gezeigt, dass sie fähig sind, ein Spiel innert kurzer Zeit zu drehen. Nach der Pause konnte man allerdings keine dazugewonnene Entschlossenheit feststellen. Zwar schaffte man es, den Rückstand kurzzeitig auf drei Tore zu reduzieren. Die technischen Fehler blieben freilich auf demselben Niveau wie in Halbzeit eins. Die Zürcherinnen fingen immer mehr Feuer, während der TVA es einfach geschehen liess. Zwar fand Torhüterin Jael Fässler immer besser ins Spiel, aber wenn die Deckung fehlt und die Abschlüsse seitens des Heimteams zu unüberlegt kommen, wird es für sie allein schwierig, das Desaster abzuwenden. Coach Reto Zuglian zeigte sich an der Linie sichtlich enttäuscht. Er war machtlos.
Das 21:27 ist für die TVA-Frauen ein herber Rückschlag. Der Trainer fordert eine Antwort in der nächsten Partie. «24 technische Fehler», so Zuglian, «hatten wir noch nie. Das spricht eine deutliche Sprache.» Aufgrund dieser Niederlage rutschen die Frauen in der Tabelle auf den sechsten und somit drittletzten Rang ab.
Nun auswärts gegen Weinfelden
Nächsten Samstag können die Appenzellerinnen im Rückspiel gegen den BSV Weinfelden beweisen, dass diese Partie ein Ausrutscher gewesen ist. Um 18 Uhr sind sie in Weinfelden zu Gast und werden versuchen, die knappe 17:18-Niederlage aus dem Hinspiel zu korrigieren.
Für den TV Appenzell im Einsatz: Jael Fässler (17 Paraden); Ronja Manser, Andrina Inauen (4), Nena Schenk, Lina Hehli, Léonie Schiegg (10/5), Lorina Sutter, Lynn Rusch (1), Celine Oberle (2), Giulia Maselli (1), June Fritsche (2), Katja Müller, Elena Schmid (1)