Chiara Lenzo ist Vize-Weltmeisterin

Zum ersten Mal in der Vereinsgeschichte gewinnt eine Turnerin des TV Waldstatt eine Medaille an Weltmeisterschaften: Chiara Lenzo springt an der Rhönrad-WM zur Silbermedaille und krönt sich zur Vize-Weltmeisterin.

  • Chiara Lenzo freut sich über ihre Silbermedaille. (Bilder: zVg/Stefan Roth)

    Chiara Lenzo freut sich über ihre Silbermedaille. (Bilder: zVg/Stefan Roth)

  • Die Vizeweltmeisterin bei ihrem Silber-Sprung.

    Die Vizeweltmeisterin bei ihrem Silber-Sprung.

Während der letzten Woche vom 23. bis 28. Mai trafen sich knapp 100 Rhönradturnerinnen und – turner aus 13 Nationen im dänischen Sonderborg um die über 15 Weltmeistertitel unter sich auszumachen. Zum zweiten Mal in ihrer Karriere qualifizierte sich Chiara Lenzo für die WM. Nach ihrem WM-Debüt vor vier Jahren in der Kategorie Junior Girls, startete sie diesmal in der Kategorie Senior Women, wie der TV Waldstatt in einer Mitteilung schreibt. Die Kategorienzuteilung erfolgt aufgrund des Alters der Turnenden.

Bravouröse Spiralekür

Am Montag und Dienstag stand das Warm-Up auf dem Programm. Dabei ging es darum, sich mit dem ungewohnten Boden vertraut zu machen und das letzte Selbstvertrauen zu tanken. Am Mittwochnachmittag stand dann der grosse Wettkampf an. Insgesamt 31 Turnerinnen starteten in der Kategorie der weiblichen Erwachsenen im Dreikampf mit Geradeturnen, Spirale und Sprung. Dabei ging es direkt um den Einzug in den Mehrkampf- sowie auch in die Einzelfinals.

Chiara Lenzo startete in der Disziplin Spirale in den Wettkampf. Die Note im Rhönrad setzt sich – wie beim Kunstturnen – aus der Ausführungs- und der Schwierigkeitsnote zusammen. Die Kür wurde während den Trainings zu Hause und im Nationalkader individuell ihrem Niveau entsprechend zusammengestellt. Dies immer mit dem Ziel, das Risiko eines Sturzes und somit einem Grossabzuges möglichst klein zu halten. Sie präsentierte ihre Spiralekür dem siebenköpfigen Wertungsgericht mit Bravour.

Salto mit Schraube

Als zweite Disziplin bestritt Chiara den Sprung vom Rad, ihre Lieblingsdisziplin. Seit Mitte dieser Saison zeigte sie einen neuen Sprung: Gestreckter Salto mit ganzer Schraube. Auch wenn ihr die Landung bei beiden Sprüngen nicht ganz sauber gelang, behielt sie die Hoffnung auf ein Finalplatz auch dank dem hohen Schwierigkeitsgrad bei, wie es weiter heisst.

Als dritte und abschliessende Disziplin stand die Geradekür zur Musik auf dem Programm. Speziell dabei ist, dass neben der Schwierigkeit und der Ausführung auch die Musikinterpretation und die Kreativität der Elemente bewertet wird. Lenzo gelang die selbst einstudierte Musikkür fast fehlerfrei. Die Freude am Rhönradturnen war ihr anzusehen und überzeugte so auch hier die gesamte Reihe an Wertungsrichtern. Am Ende des Dreikampfes resultierte für Chiara den sehr guten 12. Rang. Noch viel grösser war der Freudensprung über den Einzug ins Sprungfinale.

Silber im Sprung

Am Samstagmittag war es endlich so weit. Wie die 20-jährige Rhönradturnerin meint: «Ich war ziemlich nervös. Aber gleichzeitig freute ich mich sehr, die Chance zu bekommen, zeigen zu können, was ich drauf habe.» Der Auftakt beim Einzelfinale gelang Lenzo mit dem erste Sprung nach Wunsch. Im zweiten Sprung steigerte sie sich nochmals und erhielt die hervorragende Note von 7,65 – und einen tosenden Applaus mit Kuhglockenklang vom Publikum. Nun war Daumendrücken und Abwarten der Resultate der anderen Turnerinnen angesagt. Überwältigt und mit Freudentränen in den Augen strahlte sie mit der Silbermedaille um den Hals vom Podest herunter: Vize-Weltmeisterin im Sprung!

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