Was in den ersten Minuten geschah, konnte und wollte an der Linie und auf dem Spielfeld keiner glauben. Schlieren kam wie die Feuerwehr, den ersten Abschluss konnte Schöpfer sicher parieren, aber anschliessend stand die gesamte Bühlerer Mannschaft zu weit vom Gegner entfernt und diese hatten alle Freiheiten. Eine Flanke durch den Strafraum in der dritten Minute führte zu einem schönen Kopfballtor zum 1:0. Zwei Minuten später hatte eine Stürmerin viel Platz und drückte aus 16 Metern ab, 2:0 in die lange Ecke. Bühler war nicht präsent, immer einen Schritt zu spät, zu weit von den Gegnerinnen weg. Der Druck von Schlieren war riesig und in der 10. Minute hatten die Bühlererinnen Glück, als der Ball beim «Wembley-Tor» in den Armen von Schöpfer landete und nicht zählte. Kurze Zeit später rettete Fiechter nach einer Ecke auf der Linie. Die Trainer reagierten und stellten kurzerhand die Verteidigung um, die schnelle Nati-B-Stürmerin musste in den Griff bekommen werden. Dann eine erste nennenswerte Offensivaktion von Bühler, Fiechter wird im Strafraum von den Beinen geholt, doch die Schiedsrichterin gibt nur einen Eckball. Und der Rest der ersten Halbzeit spielte sich wieder vor Schöpfer ab. In der 26. Minute entwischt eben diese schnelle Stürmerin und erhöht auf 3:0 und mit einem unhaltbaren Schuss in die lange Ecke steht es bereits in der 33. Minute 4:0.
Niedergeschmettert und resigniert die Pausenstimmung, zwei Halbzeiten mit je vier Gegentoren, was war nur los? Wo war das positive Gefühl der Vorbereitung, Fussballspielen verlernt man schliesslich nicht von heute auf morgen. Das Trainerduo verlangte nun von den Spielerinnen Kampf und Biss zu zeigen, der Karren musste zusammen aus dem Dreck gezogen werden. Das Spiel konnten die Bühlererinnen nicht mehr drehen, aber eine würdige zweite Halbzeit zeigten sie, auch wenn die Abschlüsse von Inauen, Wyss und Riesen das Tor knapp verfehlten und kein Ehrentor mehr zustande kam. Am Ende hiess es 5:0 und der sonnige Sonntag ging für die Appenzellerinnen etwas bewölkt zu Ende. Ein kleiner Trost: In der Startelf von Schlieren standen nicht weniger als 7 Nati-B-Spielerinnen.
Appenzellerland | 14.04.2014 | 12:47 Uhr
RJ
Bühler erlebt in Schlieren ein Debakel
Die Reaktion auf die 2:4-Niederlage vom vergangenen Wochenende ist den Bühlererinnen nicht gelungen. Gegen ein stark verstärktes Schlieren musste eine 5:0-Klatsche entgegen genommen werden.