Begeisterung, Staunen und Freude an der Appenzeller Frühlingsmeisterschaft

Über 500 Geräteturnerinnen und Geräteturner aus neun Appenzeller Vereinen und sieben Gastriegen trafen sich am Samstag im Sportzentrum zur traditionellen Frühlingsmeisterschaft des Appenzellischen Turnverbandes. Der nachmalige Sieger Fabian Gantenbein, Appenzell-Gais, und die beiden Herisauer Dominik Schluep und David Meier kämpften um den Meistertitel.

  • Die Medaillen im K7 gingen an Dominik Schluep (Rang 2, links), Fabian Gantenbein (Sieger) und David Meier (Rang 3, rechts). (Bilder: Werner Grüninger)

    Die Medaillen im K7 gingen an Dominik Schluep (Rang 2, links), Fabian Gantenbein (Sieger) und David Meier (Rang 3, rechts). (Bilder: Werner Grüninger)

  • Impressionen von der Frühlingsmeisterschaft im Sportzentrum Herisau.

    Impressionen von der Frühlingsmeisterschaft im Sportzentrum Herisau.

Vom frühen Morgen bis gegen den späteren Abend standen die Turnerinnen und Turner im Einsatz und lieferten sich einen spannenden und abwechslungsreichen Wettkampf an den Geräten – Reck, Schaukelring, beim Sprung und am Boden sowie am Barren – so dass die ganze Palette im Geräteturnen zu sehen war.
Viele sehr Junge ab sieben Jahren oder schon mit Erfahrung, deutlich weniger im Aktivalter hielten sich im Laufe des Tages im Sportzentrum auf und boten Wettkämpfe auf hohem Niveau um Medaillen und Auszeichnungen. Es herrschte während des ganzen Tages eine tolle Stimmung vor voller Tribüne. Beim Wettkampf überzeugten die Turnerinnen der Getu Rehetobel, TG Appenzell-Gais und TG Bühler-Stein mit durchwegs guten Leistungen und gewannen zahlreiche Medaillen und Auszeichnungen. Es war die zweite SM-Qualifikation im K5 bis K7 für die Appenzeller Vereine, organisiert vom STV Herisau unter OK-Präsident Thomas Gloor.

Lockere und fröhliche Stimmung

Mit Musik erfolgte der Einmarsch der K1-Turnerinnen – die Zuschauer klatschten im Rhythmus mit – stellten sich in einer Reihe auf und wurden vereinsweise vorgestellt. Die Abläufe eines Wettkampfes sind immer etwa gleich. Kurzes Einturnen an den Geräten, rasch die Geräte wechseln, nochmals einen Übungsteil proben, Ratschläge des Betreuerstabes befolgen und Platz nehmen. Nachdem es beim Einturnen wie in einem Bienenhaus zu und her ging, verschwand der Lärmpegel mit dem Aufruf: Wettkampfbeginn. Auf einmal wurde es still, nur teils unterbrochen durch Applaus, «hopp»- oder «und stooh»-Rufe. Nun wurden auch die Gesichter der jungen Teilnehmerinnen der Kategorien K1 bis K4 etwas ernster und der einen oder andern war die Nervosität anzusehen. Alle nahmen Platz, teils nervös und warteten auf ihren Einsatz mit der nötigen Konzentration und Körperanspannung. War etwas nicht gelungen, liessen sie sich von den Betreuerinnen korrigieren, loben und trösten, es blieb aber keine Zeit zu zögern, da bereits das nächste Gerät bevorstand.

Da mit viel Freude, dort mit Ehrgeiz

Zusammen mit den Gästen nahmen im K1 über 150 Turnerinnen und im K2 deren 100 am Wettkampf teil – getrennt in ATV und Gäste – und warteten mit guten Leistungen auf.
Mit vier Bestnoten im K1 zwischen 9,30 und 9,85 sicherte sich Lynn Fürer, Rehetobel, den Sieg vor Mia Enzler, Stein-Bühler, und Ladina Walser, Appenzell-Gais, während im K2 Rehetobel und Appenzell-Gais die ersten elf Plätze unter sich ausmachten. Gemma Fehr, Rehetobel, kam mit 37,80 Punkten zu einem hauchdünnen Sieg vor Cinja Schelling und Rahel Fuster, beide Appenzell-Gais. Im K3 erhielt Selma Güssow, Rehetobel, an drei Geräten Noten zwischen 9,25 und 9,50 und sicherte sich Gold vor Ambra Corciulo, Teufen, und Malin Lichtensteiger, Rehetobel, alle mit Noten über 37 Punkten. Auch im K4 hatten zwei Turnerinnen von Rehetobel, Julie Kneubühl und Chiara Potocnik, die Nase vorn und feierten einen Doppelsieg vor Chiara Locchi, Wattwil.

Steigerung im K5 bis K7

Obwohl einige Spitzenturnerinnen, darunter die mehrfache Meisterin Norina Imhoof, fehlten, boten die Turnerinnen von Rehetobel und Appenzell-Gais grossartige Leistungen. Im K5-K7/D holte Rehetobel auch ohne Spitzenturnerinnen im K6, K7 und KD durch Fabienne Thalmann, Sarina Wenk und Cynthia Loser dreimal Gold, während im K5 Nayra Zünd einen Doppelerfolg von Leonie Manser und Sheila Streule, beiden Appenzell-Gais, verhindern konnte.

Fabian Gantenbein ist Frühlingsmeister

Höhepunkt der Frühlingsmeisterschaft war der Wettkampf der drei K7-Turner, Fabian Gantenbein, Dominik Schluep und David Meier. Den Gundstein zum Sieg setzte der nachmalige Sieger, Fabian Gantenbein, Appenzell-Gais am ersten Gerät mit 9,10 am Reck, während Meier mit einem Sturz bereits wichtige Punkte verlor. Mit einer schwungvollen Darbietung an den Schaukelringen sicherte sich Schluep mit 9,40 die Höchstnote, während Gantenbein und Meier unter der Note 9,00 blieben. Mit hervorragenden Bodenübung mit zahlreichen, fast akrobatischen Sprüngen sicherte sich Gantenbein die Tageshöchstnote von 9,60. Da keiner der drei Favoriten ohne Patzer davon kam, verlief der Ausgang bis zum Sprung und Barren ausgeglichen. Höhepunkt des Abends war der Sprung und versetzte die Besucher ins Staunen. Meier mit einem Doppelsalto gehockt mit halber Drehung, Schluep mit Salto und eineinhalb Drehung und Gantenbein mit Tsukahara und Doppelsalto gebückt mit halber Drehung sorgten für Begeisterung und viel Applaus.
Abgeschlossen wurde der Wettkampf mit dem Barren, wobei Fabian Gantenbein nochmals brillierte und sich den Tagessieg mit 45,70 Punkten vor Dominik Schluep (45,18) und David Meier (43,83) sicherte.
Im K1 bis K4 nahmen über 50 Turner den Wettkampf in Angriff und kämpften verbissen um Podestplätze und Auszeichnungen. Dabei kann festgestellt werden, dass hoffnungsvoller Nachwuchs vorhanden ist. Alle vier Sieger erreichten über 46 Punkte. Im K1 gewann Constantin Muntwiler, Rehetobel, mit drei Bestnoten vor Lewin John Rusch, Appenzell-Gais, und Tim Fürer, Rehetobel. Im K2 und K3 dominierten Mikko Ackermann, Rehetobel, vor Emanuel Eisenhut, Herisau, und Lukas Eugster, Stein-Bühler, während im K3 Rehetobel zu einem Dreifach-Sieg durch Lauri Bischof, Filip Kovacevic und Alessio Tobler kam. Im K4 doppelte Appenzell-Gais nach und holte eine ganzen Medaillensatz durch Elia Scherrer, Laurin Fritsche und Ralph Lehmann. Klein war das Teilnehmergfeld im K5 bis K7. Gold und Silber holten Manuel Roth, Waldstatt, vor Rouven Tanner, Appenzell-Gais, respektive Ivan Meier vor Sandro Knill, beide Herisau, im K5 und K6.

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