(Mitg.) Bereits am ersten Tag wurde der Start vorverschoben. Das heisst, um 4.30 Uhr war Tagwache in Garmisch -Patenkirchen und die beiden Appenzellerinnen starteten in ihr Abenteuer. Zum Start gab es 43 Kilometer und 2400 Höhenmeter als Einlaufen. Das Starttempo war locker, denn es standen ja noch sieben weitere Tage auf dem Programm, wie sie in einer Mitteilung schreiben. Im Ziel waren die beiden das erste Mal überrascht, als sie als fünftbestes Frauenteam über die Ziellinie rannten. Jeden Abend konnten alle Athleten bei der Pasta-Party den Tank für den nächsten Tag wieder füllen. Und nach einem vollen Programm an Dehnübungen, Musclegun und Blackroll ging es am nächsten Tag mit 31 Kilometer und 2000 Höhenmeter weiter. Auf dem Grat vom Tschirgant führte die Tour von Nassereith nach Imst. Das Höhenprofil war nicht sehr anspruchsvoll, jedoch durften die beiden im langen Downhill nicht voller Motivation die Oberschenkel zu fest strapazieren, trotzdem reichte es aber, die Viertplatzierten zu überholen, wie es weiter heisst. Und da waren noch bekannte Gesichter auf dem Weg – danke an die treuen Fans unterwegs.
Bergsprint am «Ruhetag»
Die dritte Etappe war die Königsetappe. Stolze 54 Kilometer und 2860 Höhenmeter von Imst nach Mandarfen ins Pitztal waren zu bewältigen. Ein langer Tag stand bevor und gutes Einteilen der Kräfte war gefragt. Nach kurzem Einlaufen folgten die ersten Höhenmeter, die aber noch recht entspannt waren. Eine wichtige Regel für den Trans Alpine Run (TAR) war das Essen und an diesem Tag ganz besonders. Gut, hatten die beiden Frauen feine Appenzeller Bärlibiber dabei. Auf den letzten zwölf Kilometern wurde der Durchhaltewillen von allen Athleten getestet, denn der Schluss führte über den Talboden rauf zur Mandarfen. Nach 7 Sunden 31 Minuten überquerten Nadja und Simone überglücklich die Ziellinie, wie sie mitteilen. Am nächsten Tag gab es zur Belohnung einen «Ruhetag». Das bedeutet bei einem Transalpine nicht die Beine in die Höhe, sondern es gab einen Bergsprint zum Riffelsee mit sieben Kilometer und 680Höhenmeter. Gestartet wurde im Handicap-Format und mit 15 Sekunden Abstand. Der Bergsprint war die einzige Etappe, in der es eine Einzelwertung gab, sprich die sonst geltende Zwei-Minuten-Regel musste nicht eingehalten werden. Nadja klassierte sich bei den Frauen mit einer Zeit von 57:12 Minuten als neuntbeste Frau. Kurze Zeit später erreichte Simone das Ziel und klassierte sich auf dem 27. Rang.
Erster Podestplatz an Tag 5
Gut erholt starteten die beiden frühmorgens um 6.30 Uhr mit viel Vorfreude in die erste gebirgige Etappe. Die Route führte mit 37 Kilometer 2600 Höhenmeter vom Pitztal ins Ötztal nach Obergurgl. Nach einem kurzen Einlaufen ging es über einen Wanderweg hoch zur Braunschweigerhütte. In diesem Abschnitt war das Tempo vorgegeben, weil alle Läufern zusammen waren und es wenig Überholmöglichkeiten gab. Auf dem höchsten Punkt war jeweils Martin Hafenmeister mit seiner Kuhglocke zu sehen und hören. Das war das Zeichen, dass das Gröbste geschafft war. Aufgrund vom Pech eines anderen Teams klassierten sich die beiden Appenzellerinnen gemäss Mitteilung zwischenzeitlich auf dem 4. Platz. Im Downhill konnten sie zu den drittplatzierten Amerikanerinnen aufschliessen und sie überholen. Doch da war noch ein Hügel zu bewältigen, der es in sich hatte. Voller Freude durften Nadja und Simone den ersten Podestplatz feiern. Im Zielgelände wurde mit dem Finisher- Bier und dem Überraschungsgast gefeiert.
Carfahrt ins Stubaital
Leider war am nächsten Tag das Wetterglück nicht auf der Seite der TAR-Woche. Eine der schönsten Etappe musste leider abgesagt werden und eine rund zweistündige Carfahrt von Obergurgl ins Stubaital stand an. Als Alternativrennen galt es die Weltmeisterschaftsstrecke 2023 in Neustift zu bewältigen – 13 Kilometer und 1000 Höhenmeter hoch zu Elferhütte und wieder zurück. Für die zweitletzte Etappe war das Wetter ebenfalls unsicher. Das bedeutete, dass einmal mehr um 6.30 Uhr gestartet wurde. Die Teilnehmenden waren überrascht, dass es regnete und kühl war. Die Strecke führte schnell ins felsige Gelände, welches aufgrund der nassen Verhältnisse rutschig war. Die technischen Passagen waren dank dem Alpstein-Trainingsgebiet kein Problem, wie die Frauen schreiben. Doch die Wetterverhältnisse zwangen die Rennleitung, das Rennen nach 13 Kilometer und 1500 Höhenmeter abzusagen und den Rest bis ins Tal neutralisiert zu gehen. Die Organisation machten laut Mitteilung einen grossartigen Job und organisierten die Transportmöglichkeiten bis ins Zielgelände nach Gossensass. Nadja und Simone verteidigten auf dieser kurzen Strecke den 3. Zwischenrang.
Nach 250 Kilometern im Ziel
Tag 8 und somit der letze Tag des Transalpine Runs stand an. Mit 35 Kilometer und 2600 Höhenmeter führte die Strecke Gossensass über das Gebirge der «Wilde Kreuzspitze» nach Vals im Südtirol. Das Team «Alpstein-Power» konnte sich nach dem verkürzten Vortagesrennen gut erholen und die letzte Etappe geniessen. Auch an diesem Tag gab es eine Tageswertung. Da die beiden Appenzellerinnen nur wenige Minuten Vorsprung auf die Amerikanerinnen hatten, mussten sie auf den letzen fünf Kilometern ihre Downhill-Qualitäten beweisen. Mit vier Minuten Vorsprung verteidigten sie den 3. Platz bei der Tageswertung. Riesengross war die Freude, als Nadja und Simone nach einer Gesamtzeit von 34:51:50,05 Stunden ins Ziel kamen und herzlich von den Liebsten empfangen wurden. Aufgrund der verkürzten Strecken absolvierten sie insgesamt 250 Kilometer und 15600 Höhenmeter. Sie waren überglücklich über den dritten Gesamtrang bei den Frauen. Nur zwei Teams aus Amerika waren schneller.