Die Erwartungen von aussen sind nun hoch. Klar träumt man aktuell vom Aufstieg, doch die Mannschaft schaut von Spiel zu Spiel und sieht sich absolut nicht als Titelfavorit, bzw. sieht sich nicht gezwungen aufzusteigen. So kann man befreit aufspielen, sich auf die Zukunft des Vereins konzentrieren und den Fokus auf den Erhalt der Mannschaft legen. Genau da liegen die Probleme der Nachbarsvereine. So ist der FC Urnäsch trotz der kleinen Anzahl an Mitgliedern ein grosses Vorbild für viele Teams aus der Umgebung. Kleiner Verein, ganz gross – und das unabhängig von der Tabellensituation.
Als Einheit ging es auch ins Spiel gegen den FC Altstätten. Den selben Gegner hatte man bereits in der Vorbereitung; bekannte Gesichter waren kaum zu finden, dies machte sich auch auf dem Platz erkennbar. Urnäsch ist eingespielt und war von Beginn weg spielbestimmend. So konnte man bereits früh Akzente setzen und sich Chance um Chance herauspielen. Bereits in der 3. Minute konnte Grob in der Spitze davonziehen, den Torhüter umlaufen und zur 1:0 Führung einschieben. Altstätten, immer einen Schritt zu spät, konnte dem schnellen Tempo der Urnäscher nichts entgegen setzen. Ein gefährlicher Freistoss aus 40 Metern wurde vom Altstätter-Verteidiger ins eigene Tor verlängert. Diese 2:0-Führung in der 27. Minute war eigentlich zu wenig. Mit Oertle und Eicher hatte man zuvor zwei weitere Topchancen, scheiterte jeweils aber am Schlussmann.
Urnäsch spielte einen einfachen Fussball, über mehrere Stationen gelangte man jeweils schnell in die Spitze. In der 34. Minute fiel dann durch Dominic Brandenberger das 3:0. Er liess erst einen Gegenerspieler stehen, hämmerte dann den Ball unhaltbar ins kurze Eck. Defensiv wurde Urnäsch kaum gefordert. Ob in der Luft oder am Boden, die Abwehr um Captain Bieg hatte das Spiel absolut im Griff, Ammann im Tor war sogar arbeitslos in der ersten Halbzeit.
Nach dem Seitenwechsel kamen auch gleichzeitig neue Kräfte für Urnäsch. Wieder früh kam man zu Chancen. In der 49. Minute setzte sich Noah Gülünay über aussen durch, legte zu Brandenberger hinüber, der nun das weite Eck zum 4:0 wählte. Es folgten einige Minuten der Unkonzentriertheit seitens Urnäsch; so kam auch Altstätten einmal vors Tor. Bei einem Abschluss aus der zweiten Reihe konnte Ammann sensationell zum Eckball klären, bewahrte sich dadurch ein Spiel zu Null. Urnäsch fing sich aber relativ schnell, das Tempo für Altstätten blieb weiterhin zu hoch. Einige sehenswerte Ballstaffeten konnten entweder im letzten Moment abgefangen werden oder die Urnäscher verspielten es sich selbst. Glück für die Rheintaler dann auch gegen Ende der Partie: ein Querpass von der Grundlinie wurde von Meier verwertet, der Schiedsrichter entschied aber auf Abseits. Trotzdem konnte Urnäsch den goldenen Schlusspunkt noch setzen – Falkenstein bereitete Brandenberger den Hattrick zum 5:0 vor.
Das Schlussresultat war absolut verdient. Urnäsch hätte mit etwas mehr Biss aber auch noch drei oder vier Tore mehr schiessen können. Nichtsdestotrotz kann Georg Gülünay auf eine herrvorragende Vorrunde seines Teams zurückschauen. Die Mannschaft freut sich nun über einige Wochen trainingsfrei und der anschliessenden Hallensaison. Weiter geht es mit der Meisterschaft im April 2024.