56. «Grümpeli» ein friedliches Fussballfest

In Innerrhoden werden auch Spiele per Penalty entschieden, doch die Tore fallen zahlreicher als in Frankreich.

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Wer Fussballer und Fussballerinnen sehen will, die wirklich alles geben, sollte sich an die Bande des Fussballplatzes Ziel in Appenzell stellen. Da vergiessen kleine und grosse Kicker Unmengen von Herzblut und auch ein paar Tränen. Da dreschen ambitionierte Halbstarke auf den Ball und die Waden der Gegner ein, da dribbeln kleine flinke Buben gegen doppelt so lange Jünglinge über den Rasen, da fliegen Zöpfe und Locken im Zweikampf. Jungs mit schneidigen Frisuren tschutten im Nati-Tenue gegen bodenständige Burschen, die ihre Leibchen von Hand gemalt haben. Und wie auf Frankreichs Fussballfeldern zieht fast in jedem Spiel eine „Drama-Queen“ nach einem Scharmützel um den Ball eine filmreife Show ab. Hier wie dort machen sich Fans lautstark bemerkbar. Am „Grümpeli Appezöll“ gehten sie jedoch freundlich miteinander um zu. Auch wenn man durchaus wilde Kerle zu sehen bekommt – und wilde Mädchen, die mit angemalten Gesichtern wohl die Gegner einschüchtern wollen.
Allen ist gemein: Sie nehmen die Sache unglaublich ernst und spielen Fussball aus purer Freude. Um Ruhm und Ehre scheint es den Erwachsenen am Spielfeldrand zu gehen: Väter und Coaches oder Väter, die Coaches sind, oder Väter die sich wie die hypersensiblen Trainer der weltbesten Teams benehmen, feuerten gestern Vormittag die Kinder und Jugendlichen an. Schülerinnen und Schüler von 7 bis 16 Jahren kämpften in über 40 Mannschaften um Tore. Und es fielen viele! 

Freitag Vesper wurde das Appenzeller Grümpelturnier mit dem beliebten Firmen- und Beizencup angepfiffen: 10 Gruppen, 51 Mannschaften, spielten um Naturalpreise. Im Festzelt wurde mit DJ306 und den „Mürztalern“ in die Nacht hinein gefeiert. Heute Vormittag standen Vorrunden- und Zwischenrundenspiele der Erwachsenen – Dorfmannschaften, Fussballer aus Clubs und Teams aus der Region – auf dem Plan. Wegen der Regengüsse von gestern mussten die Matches per Penalty-Schiessen entschieden werden. Was nicht ganz so spannend war wie der Penalty-Thriller zwischen Deutschland und Italien, den man gestern Nacht (ohne Ton) auf dem Bildschirm im Festzelt verfolgen konnte. Dort ging es hoch zu und her, als DJ Greenhorn und die Partyband Crossfire für ausgelassene Sommernachtsstimmung sorgten.
Seit dem Mittag sind nun die Finals im Gang. Die Gruppensieger werden von viel Publikum unterstützt. Sepp Moser, OK-Präsident des Grümpeli Appezöll, das der FC Appenzell jedes Jahr ausrichtet, zeigt sich schon jetzt sehr zufrieden mit dem äusserst friedlichen Fussballfest, an dem gegen 160 Teams teilnahmen.

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