Die Geschäfte der Bezirksgemeinde Appenzell waren in einer guten halben Stunde diskussionslos abgehandelt. Die Laufende Rechnung weist einen Einnahmenüberschuss von 109’580 Franken aus, bei Gesamtausgaben von 6’352’380 Franken und Gesamteinnahmen von 6’461’960 Franken. Es wurden ausserordentliche Abschreibungen in der Höhe von 800’334 Franken vorgenommen. Der Gewinn wird dem Eigenkapital zugewiesen, das per 31. 12. 2021 gut 3,8 Mio. Franken beträgt. «Das können wir gut gebrauchen für die geplanten Projekte, sagte Fässler, und: «Unser Bezirk ist schuldenfrei».
Die «Badi»-Rechnung schliesst mit einem Aufwandüberschuss von 168’333 Franken; der Anteil am Betriebsdefizit beträgt für den Bezirk Appenzell 73’100 Franken. Auch das Feuerlöschwesens verzeichnet ein Defizit: -14’149 Franken. Die Bezirke des Inneren Landes entrichteten einen Zuschuss für das Notschlachthaus in der Höhe von 37’586 Franken; Appenzell zahlte 6’877 Fr. daran. Die Bezirke des inneren Landesteils sowie die Feuerschaugemeinden tragen die Nettokosten aus der Jahresrechnung 2021 der Bauverwaltung Inneres Land AI; der Bezirk Appenzell hatte einen Betrag von 26’898 Franken zu leisten. Mit dem exakt budgetierten Defizit von 194293 Franken schliesst die Betriebsrechnung 2021 der Sportanlage Schaies; davon trägt der Bezirk Appenzell 94426 Franken. Die Geschäftsprüfungskommission (GPK) empfahl den Stimmberechtigten die Jahresrechnung zu genehmigen. Diese folgten dem Antrag ohne Wortmeldung und einstimmig. Ebenfalls ohne Gegenstimmen zeigten sie sich einverstanden mit der Beibehaltung des Steuerfusses von 18 Prozent.
Der noch regierende Bezirkshauptmann Franz Fässler konnte nach seiner Wahl vor gut zwei Jahren erstmals eine physische Bezirksgemeinde eröffnen. Alfred Koller war im August 2020 an der Urne zum stillstehenden Hauptmann gewählt worden. Die Hauptverantwortung wechselt alle zwei Jahre. Die Wahl von Alfred Koller als neuer regierender Hauptmann war unbestritten. Er führte die Versammlung weiter. So war die Versammlungsführung vom Sonntag für beide eine Premiere.
Die Bezirksräte Josef Manser, Stefan Hersche, Sergio Brülisauer und Dario Koch sowie Bezirksrätin Corinne Speck wurden wiedergewählt, ebenso die GPK-Mitglieder und Bezirksrichter Raphael Ebneter. Zwei Grossratssitze waren neu zu besetzen, da Franz Fässler nach 15 Jahren und Luzia Inauen-Dörig nach 12 Jahren ihre Demission eingereicht hatten. Als Nachfolgende wurden Doris Neff-Mäder, Bruno Inauen und Marco Keller aus dem Plenum gerufen. Die Ersatzwahl für Luzia Inauen, die sich vor allem für den Bauernstand stark gemacht und in der Kommission Soziales, Gesundheit, Bildung mitgewirkt hat, war rasch entschieden: Im zweiten Durchgang erhielt Doris Neff-Mäder, die Kandidatin des Gewerbes, am meisten Stimmen. Bei der Ersatzwahl für Franz Fässler, der in der Kommission Recht und Sicherheit mitgearbeitet und 2018/19 den Grossen Rat präsidiert hat, musste dreimal ausgemehrt werden bis feststand, dass Marco Keller, portiert von der Arbeitnehmervereinigung, das Rennen gemacht hat.