Zur Verhinderung von Tierleid

Aus Weidmannsheil lässt sich auch Weidmannspreis machen. Dann nämlich, wenn die Jägerschaft für ihre Hegearbeit belohnt wird.

  • Freude bei Beschenkten und Schenkenden. (Bild: Martin Hüsler)

    Freude bei Beschenkten und Schenkenden. (Bild: Martin Hüsler)

So geschehen dieser Tage in Speicher, wo die örtliche Ersparniskasse (EkS) ihren seit 2009 vergebenen Förderpreis in der Höhe von 5000 Franken dem Patenjägerverein AR und im Speziellen den Speicherer Drohnenpilotinnen und -piloten hat zukommen lassen.

So sehr Drohnen gerade in kriegerischen Zeiten leider auch mit Negativem in Verbindung gebracht werden, so ist ihr Aufkommen andererseits in vielen Bereichen einhergegangen mit nutzbringenden Anwendungen. Eine davon ist gewiss das Aufspüren von Rehkitzen in hohem Gras, bevor dieses gemäht wird. Die mit Wärmebildkameras ausgestatteten Drohnen sind in der Lage, Kitze zu orten und sie damit vor dem Mähtod zu bewahren.

Lohnender Einsatz

Dass sich dieser Einsatz lohnt, lässt sich am Beispiel Ausserrhodens aus der vom Patentjägerverein AR erstellten Jahresbilanz 2022 zur Rehkitzrettung ableiten. Es ist dort von 23 unentgeltlich absolvierten Einsatztagen die Rede, an denen 147 Landwirte bedient und rund 1100 Hektaren Wiesland abgeflogen wurden. «Dabei wurden 78 Rehkitze geborgen oder aus den Wiesen vertrieben und somit vor dem Mähtod bewahrt», heisst es dort.

Derzeit sind in Ausserrhoden acht Drohnen im Einsatz, vier im Vorder- und vier im Mittelland. 2024 werden es zwölf Drohnen sein. Im Mittelland obliegt die Einsatzleitung Felix Eberhard aus Speicher, der mit seiner Gattin Lilo Eberhard Schumacher, mit Johann Gufler und mit Hans Jörg Blaser auf drei weitere Speicherer zählen kann, die mit dem Umgang mit Drohnen vertraut sind. Dem Quartett gilt via den Patenjägerverein AR denn auch der EkS-Förderpreis.

Rettung frühmorgens

Felix Eberhard – er ist Gemeindehegechef und kantonaler Hegeobmann des Patenjägervereins AR – ging bei der auf dem Hof der Familie Roduner vollzogenen und mit einer Drohnendemonstration verbundenen Preisübergabe näher auf die Besonderheiten ein, die es bei der Rehkitzrettung zu beachten gilt. Die zu observierenden Wiesen sollten den Piloten am Nachmittag vor dem Mähtag gemeldet werden. Ab vier Uhr morgens werden dann die Drohnen steigen gelassen. Die Wärmebildkamera erkennt die im hohen Gras liegenden Kitze, sodass sie unter Beachtung der nötigen Sorgfalt gerettet werden können.

«Dank des Förderpreises sind wir in der Lage, eine weitere Drohne mit Wärmebildgerät zu einem Teil zu finanzieren. Wir freuen uns sehr über diese Anerkennung. Damit hilft die Ersparniskasse, Tierleid zu verhindern», dankte Felix Eberhard der Spenderin und damit auch der fünfköpfigen Jury, die jeweils über die Preisvergabe befindet. EkS-Stiftungsratspräsident Walter Schefer wies auf die Nützlichkeit der mit viel Teamarbeit verbundenen Drohneneinsätze hin, die einen Preis durchaus verdiene.

Bei der Preisübergabe anwesend waren Drohnenpilot Johann Gufler, Drohnenpilotin Lilo Eberhard Schumacher, Drohnenpilot Hans Jörg Blaser, Felix Eberhard (Drohnenpilot, Gemeindehegechef und Kantonaler Hegeobmann), EkS-Stiftungsratspräsident Walter Schefer, Felix Ludwig (Präsident Patentjägerverein AR), EkS-Geschäftsführer Dani Müller.

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