Wer auf die bekannten volkstümlichen Klänge wartete, wurde (positiv) überrascht: Hackbrett kann noch viel mehr! Von Abba über Filmmusik bis hin zu Klassik wurde ein buntes Spektrum an einzigartigen Hörerlebnissen geboten.
Eine Stunde Hackbrett und Begeisterung
Das Projektorchester kam in die Hackbretthochburg Appenzell mit dem Ziel, zu zeigen, was das wundervolle, traditionelle Instrument alles kann. Es präsentierte eine Stunde lang Hackbrettmusik von einer ungewohnten Seite: Mitreissende Stücke aus der Sparte Rock und Pop, klassische Melodien, heroische Filmmusik, aber auch Volksmusikklänge begeisterten das Publikum. Der Funken sprang sofort über und die sympathischen Musiker strahlten ebenso wie die Besucher. Der Applaus zwischen den einzelnen Stücken kam von Herzen – denn diese hatten die talentierten jungen Hackbrettspieler auf Anhieb erobert.
Schon weit herumgekommen
Das Hackbrett-Jugendorchester Schweiz besteht aus motivierten Hackbrettspielern und Hackbrettspielerinnen im Alter zwischen 16 und 23 Jahren. Die meisten von ihnen kommen aus der Ostschweiz; ein Spieler nimmt für Proben und Auftritte eine weite Anreise in Kauf, er wohnt nämlich in Schaffhausen. Gegründet wurde das Orchester, welches ausschliesslich Hackbrett spielt, von Barbara Schimmer und Urs Bösiger im Jahr 2006. Seither hat sich einiges geändert: Die Gruppe durfte neue Mitglieder begrüssen und das Repertoire wurde breiter. Die Musik wurde internationaler – und nicht nur die, sondern auch die Bühnen: Das Hackbrett-Jugendorchester Schweiz trat schon in England, Ungarn, Italien, Taiwan, China und in der Slowakei auf. Übrigens: Nach wie vor sind weitere hackbrettbegeisterte junge Musiker willkommen. Wer dazugehören möchte, muss die Leidenschaft und das Talent fürs Hackbrettspielen teilen und in das sympathische Team passen. Jährlich setzt sich das Orchester anders zusammen. Dann wird das Programm zum grossen Teil neu angepasst und so starten alle jedes Mal auf dem gleichen Stand.
Geleitet wird das Hackbrett-Jugendorchester von Dario Schmid, Dorothea Kügler und Emanuel Krucker.
Sympathisch anders
Das Appenzeller Publikum liess sich von der Freude, welche das Orchester versprühte, anstecken und viele Gäste zückten die Handys, um als Erinnerung das eine oder andere Stück aufzunehmen. Es war verblüffend und wunderschön, wie selbst anspruchsvollere Stücke ohne zusätzliche Instrumente auskamen. Das bunt gemischte Programm gestalteten die Musikanten selbst: Jeder trug einen Titel bei, den er oder sie dann auch persönlich ansagte. Viel zu schnell verging die Zeit. Ohne Zugabe wurde das Orchester nicht von der Bühne gelassen. Es war ein rundherum gelungener Abend.