«Wenn die Gelder kommen, landen wir, tanken auf, und fliegen weiter»

Hauptversammlung von Curaviva Appenzellerland am Freitag im Betreuungszentrum Heiden: Beiträge von Stiftungen erlauben, die Ausbildung zu unterstützen, damit die Alterspflege trotz Fachkräftemangel auch in Zukunft angeboten werden kann.

  • Die Hauptversammlung von Curaviva Appenzellerland fand in den Räumlichkeiten des Betreuungszentrums Heiden statt. (Bild: Tommaso Manzin)

    Die Hauptversammlung von Curaviva Appenzellerland fand in den Räumlichkeiten des Betreuungszentrums Heiden statt. (Bild: Tommaso Manzin)

Jakob Egli, Präsident von Curaviva Appenzellerland, und Ursina Girsberger, Vize-Präsidentin und Geschäftsführerin des Betreuungszentrums Heiden, eröffneten die Hauptversammlung von Curaviva Appenzellerland. Gallus Pfister, Gemeinderatspräsident von Heiden, überbrachte die Grüsse des Gemeinderates. Der Einsatz des Vereins werde sehr geschätzt, bei den über 60 Jährigen habe man in der Gemeinde auch heuer einen deutlichen Anstieg verzeichnet.

Spendable Stiftungen

Ursina Girsberger sagt, es sei eine angenehme Aufgabe gewesen, die Rechnung zu erstellen. Insbesondere von Stiftungen seien Spenden von über 370’000 Franken eingegangen. Der grösste Teil davon ist für die Ausbildung der Studierenden reserviert, rund 20’000 Franken bleiben aber auch für das Marketingbudget übrig. Man habe davon bereits etwas für die Entwicklung der neuen Homepage verwenden können.

Ausbildung Alterspflege im Fokus

Ursina Girsberger ist auch Präsidentin der Kommission Ausbildungsverbund. Mit der Homepage sollen Interessierte für die Ausbildung Pflegefachfrau/Fachmann HF in der Langzeitpflege angesprochen werden, wo akuter Bedarf an Abgängern bestehe. Man wolle mit dem neuen Webauftritt auch dem schlechten Image entgegenwirken und zeigen, was für spannende Lernsituationen man habe. Im Ausbildungsverbund Pflege AR/AI haben sich Alters- und Pflegeheime aus Appenzell Ausserrhoden und Innerrhoden zusammengeschlossen. Sie bieten Interessierten die Möglichkeit, sich zur Diplomierten Pflegefachfrau HF beziehungsweise zum Diplomierten Pflegefachmann HF ausbilden zu lassen. Die Heime im Ausbildungsverbund «Pflege Appenzellerland» liegen in Herisau, Teufen, Trogen, Heiden, Reute, in Appenzell und Gontenbad. Es konnten bereits drei von sechs Gesuchen um Unterstützung gesprochen werden, ein Gesuch sei noch pendent.
Das Projekt gilt als befristete Übergangslösung, bis eine gesetzliche Grundlage zur Förderung der Ausbildung auf Tertiärstufe im Langzeitbereich zum Greifen kommt. Man staune im Kanton und ausserhalb, wie viel man als kleiner Verein erreicht habe, erklärt Egli. Es laufe hier bereits alles, auch ohne auf die Gelder der Pflegeinitiative zu hoffen. Dazu Egli: «Auf die Gelder zu warten, ist, wie wenn man sagt, wir bauen den Flughafen, wenn die Gelder kommen. Wir sagen stattdessen: Wenn die Gelder kommen, landen wir, tanken auf, und fliegen weiter.»

Weitere Artikel

Schreibe einen Kommentar