Zur 120. Generalversammlung der «Elektrizitätswerk Urnäsch AG» konnte Verwaltungsratspräsident Hansueli Müller gegen 87 Aktionärinnen und Aktionäre im «Urnäscher Kreuz» begrüssen. Der abtretende Präsident blickte im Verlauf der Versammlung auf seine sieben Jahre an der Spitze des EW Urnäsch zurück. Es seien interessante Jahre mit intensiven Diskussionen gewesen, sagte er. Das Elektrizitätswerk befinde sich in einer Transformationsphase und es sei jetzt an der Zeit, dass eine jüngere Person die weiteren Schritte begleite. Der vom Verwaltungsrat vorgeschlagene Stefan Walser – er war vergangenes Jahr in das Gremium gewählt worden – wurde diskussionslos und einstimmig als Verwaltungsratspräsident gewählt. Neu in den Verwaltungsrat gewählt wurde Michael Ammann, Elektroingenieur FH, Herisau.
Stark gestiegener Strompreis
Martin Studerus, Betriebsleiter des Elektrizitätswerks, wies in seinen Erläuterungen zum Jahresbericht darauf hin, dass das EW Urnäsch im vergangenen Jahr 9,72 Millionen Kilowattstunden Strom verkauft habe; das seien 5,1 Prozent weniger als im Vorjahr. Gestiegen sei hingegen der Anteil von elektrischer Energie aus erneuerbaren Quellen, welcher 48 Prozent (Vorjahr: 45 Prozent) ausmachte. Die fünf einheimischen Kleinwasserkraftwerke Rossfall, Zürchersmühle, Saien, Kronbachmühle und Widen lieferten 4,1 Millionen Kilowattstunden Strom. Der Anteil der lokalen Photovoltaikanlagen stieg von 755’000 auf 872’000 Kilowattstunden. 5,9 Millionen Kilowattstunden oder 52 Prozent des verkauften Stroms bezog das EW Urnäsch von der «Primeo Energie AG».
In der Jahresrechnung 2023 ergab sich wegen der gestiegenen Strompreise ein deutlich höherer Gesamtertrag von 3,42 Millionen Franken (2,6 Millionen). Für den Stromeinkauf gab das EW Urnäsch im letzten Jahr rund 2,1 Millionen Franken aus. Das sind fast 500’000 Franken mehr als im Geschäftsjahr 2022. Dieser Mehraufwand für den Stromeinkauf sei auf die gestiegenen Strompreise zurückzuführen, sagte Betriebsleiter Martin Studerus. Der Reingewinn für 2023 erhöhte sich um 8000 Franken auf 44’700 Franken.
905’000 Franken für Netzunterhalt
Im Geschäftsjahr 2023 hat das EW Urnäsch 905’000 Franken in den Netzunterhalt investiert, das sind 120’000 Franken mehr als im Vorjahr. Betriebsleiter Martin Studerus betonte, wie wichtig ein kontinuierlicher Netzunterhalt für eine sichere Stromversorgung sei. Im Berichtsjahr konnten die Verkabelungen in den Gebieten Tüfenberg-Eggli, Steinenmoos, Herisauerstrasse (erster Teil), Bahnhof Zürchersmühle, Tal/Sonne und Wis-Zürchersmühle abgeschlossen werden.
Erwähnung fand an der Generalversammlung auch, dass das EW Urnäsch am 1. Januar 2024 das Kassieramt und die Administration der benachbarten Elektrokorporation Wald-St. Peterzell im Auftragsverhältnis übernommen hatte. Neben Andrea Frick arbeitet neu auch Ulli Ersinger in der Administration des Elektrizitätswerks; für den Netzunterhalt ist weiterhin Netzelektriker Jakob Meier besorgt.