Es waren Leute des Vereins «Tauchfreunde Rheintal» Das Ziel dieser aufgestellten Truppe ist es, spannende Tauchgänge zu erleben. Sie tauchen auf allen Leveln und das hauptsächlich in der näheren Umgebung wie Bodensee, Walensee und Alter Rhein. Dabei geht es ihnen hauptsächlich um die Freude am Tauchen. Aber oft verbinden sie das Vergnügen mit dem Nützlichen und tauchen dann mit grossen gelben Säcken ab um Unrat aus Seen und Flüssen zu holen. Im Jahr 2021 haben sie am Clean-Up-Day teilgenommen und prompt den 1. Preis gewonnen.
Engen Bezug haben die Tauchfreunde auch nach Appenzell. Daher haben sie auch vom im Berggebiet immer grösser werdenden Problem des Abfalls gehört. Entsprechend kam die Idee auf, einen «Anti-Littering-Tauchgang im Seealpsee zu unternehmen. Dieser Vorschlag stiess auf viele offene Ohren, gleich 16 Tauchfreunde meldeten sich zu dieser spannenden Aktion. Auch das Amt für Umwelt von Appenzell Innerrhoden war sofort mit von der Partie, als man dieses für die Unternehmung anfragte.
Bereits am Vorabend ist die Gruppe in Seealp eingetroffen, wo sie einen wunderbaren Abend genoss und sich auf den Seeputztag freute.
Nach einem währschaften Frühstück und dem Briefing, zu Deutsch Kurzbesprechung, ging es los. Es dauert eine ganze Weile, bis alle in den Tauchanzug geschlüpft sind und sämtliche Teile sitzen wo sie müssen. Wie einige andere auch trug Evelyne einen sogenannten Trockenanzug, der den Vorteil hat, dass man sich darunter warm anziehen kann. Wird es doch ziemlich frisch, wenn man sich bei rund 10Grad bis zu einer Stunde im See aufhält. Auch warme Wollsocken im Trockenanzug waren daher keine Seltenheit. Die Präsidentin Gabriela Steiger hilft mit geübten Handgriffen. Vor allem auch dabei, die rund 20 Kilogramm schwere Sauerstoffflasche auf den Rücken zu wuchten. Wobei sie ausdrücklich betont, dass sie nicht mit Sauerstoff, sondern mit Luft tauchen und der Name deshalb eigentlich irreführend ist.
Ja und dann ist es so weit. Es wird noch gewerweisst, wie voll die Säcke wohl werden würden. Dabei reichen die Mutmassungen von «fast nichts» bis zu «voll» oder gar « zweiter Tauchgang nötig».
Zwischen den Booten steigen die Taucher vorsichtig ins Wasser und gleiten dann lautlos in die Schwerelosigkeit des etwa 15 Meter tiefen Seealpsees davon.
Gabriela fährt einen anderen Teil der Gruppe zur Einmündung und besetzt dann den Landposten, mit wachem Blick über den ganzen See. Ihr geübtes Auge macht jede Wellenbewegung aus, und sie weiss jederzeit, wer grad wo taucht. Nie sei ein Taucher allein unterwegs, sie bilden sogenannte Buddyteams. Sicherheit ist stets oberstes Gebot! Rasch ist eine Stunde um und die Tauchgruppen treffen nach und nach wieder ein. Gespannt blickt Gabriela ihnen entgegen. Als erste hält Aline ihren gelben Sack in die Höhe – nur einen toten Fisch hätte sie gefunden und den mit einem «Gummifisch» verwechselt lacht sie laut.
Dann trifft das nächste Team ein, jenes Netz ist schon etwas voller. Sie haben um die Felsnasen vor den beiden Restaurants getaucht und dabei ein paar Büchsen, Becher und eine Wolldecke eingesammelt, ja und eine Drohne konnte auch geborgen werden. Als sämtliche Säcke auf einem Haufen liegen, kommt man zum Fazit: wirklich erfreulich wenig Abfall musste der Seealpsee schlucken! Das sei vielerorts anders, ganz schlimm beim alter Rhein, da sammeln sie mit weniger Tauchern das Doppelte dieser Menge ein, erzählt Gabriela.
Nach einem wohlverdienten Mittagessen tauchten die meisten der Freunde nochmal ab, diesmal aber aus reiner Freude am Tauchsport.