Wie anwendungsorientiert ein Studium sein kann, haben Schülerinnen und Schüler des Gymnasiums St. Antonius an der «OST – Ostschweizer Fachhochschule» in Buchs erfahren. Im Rahmen einer Technikwoche statteten sie der «OST» einen Besuch ab. Dort erlebten sie, wie spannend angewandte Physik und Technik ist. Angeleitet von Professoren und wissenschaftlichen Mitarbeitenden experimentierten die Appenzeller Gymnasiasten im Physiklabor und setzten sich ganz praktisch mit Themen wie der Reibungskraft oder der Erdbeschleunigung auseinander. Ein Highlight war eine kleine Ingenieursarbeit, bei der die Jugendlichen Musik von ihrem Handy in Licht umgewandelt an einen Lautsprecher sendeten.
«Wir möchten mit solchen Aufgaben die Begeisterung für Technik wecken und Hürden abbauen», sagt Marco Lüchinger, wissenschaftlicher Mitarbeiter an der «OST». Er hat sich gefreut, wie motiviert und selbständig die Jugendlichen arbeiteten. «Es ist uns ein Anliegen, die Schülerinnen und Schüler bei der Studienwahl zu unterstützen. Mit solchen Einblicken fällt die Entscheidung leichter, welches Studium zu einem passt.»
Auch Andreas Bucher, Physik- und Mathematiklehrer am Gymnasium St. Antonius, blickt positiv auf den Besuch zurück: «Durch die Zusammenarbeit mit der ‹OST› ist es möglich, unseren Schülerinnen und Schülern sowohl Einblicke in komplexe Experimente zu gewähren als auch – durch den praktischen Einsatz von theoretischem Wissen – Motivation für die MINT-Fächer zu wecken.» Der Begriff «MINT» fasst die Bereiche Mathematik, Informatik, Naturwissenschaft und Technik zusammen.
An der «OST» begrüsste Carlo Bach, der Studiengangleiter des Bachelorstudiums Mechatronik (bisher Systemtechnik), die Appenzeller Kantischüler. Er hat den jungen Besuchern aufgezeigt, dass ein Studium an einer Fachhochschule auch nach der gymnasialen Matura eine spannende Option sein kann. Bisher mussten Absolventen einer gymnasialen Matura vor dem Studium an der «OST» ein Jahr Praktikum absolvieren. Ab dem Herbstsemester 2024 steht ihnen mit dem sogenannten praxisintegrierten Bachelorstudium (PiBS) für Ingenieurstudiengänge auch ein direkter Weg offen: Sie starten nach der Matura ins Studium, arbeiten aber in einem Pensum von 40 Prozent auch in einem Unternehmen. Das Bachelorstudium dauert so vier statt drei Jahre. Dafür haben die Studierenden ab dem ersten Semester ein eigenes Einkommen.