Für die Rehkitzrettung wurden von der Firma Remote Vision in Herisau die Drohnenpilotinnen und -piloten während zwei Tagen intensiv ausgebildet. Die Drohnenpilotinnen und -piloten setzen sich aus Mitgliedern des Patenjägervereins Appenzell Ausserrhoden sowie Personen die sich zu Gunsten der Natur einsetzen oder Freude am Drohnen fliegen haben zusammen, wie es in einer Mitteilung heisst.
Der Kurs wurde in zwei Blöcke aufgeteilt. Im Theorieblock wurden die Aufgaben als Pilot-Betreiber der Drohne vermittelt und die Drohnenausrüstung an einer Ausrüstung erklärt. Es ging über zur detaillierten Materialkunde der Drohnenausrüstung und der Zusatzausrüstung wie Funkgeräte, Kescher, um bereits grössere Rehkitze sicher zu behändigen. Das Vorgehen beim manuellen Flug wurde in dieser Phase theoretisch anhand von Fallbeispielen, welche gemeinsam besprochen wurden, vermittelt.
Im Praxisblock übten die Pilotinnen und Piloten das Handling der Drohne im Flug bei Tageslicht mit Hilfe des Steuerungsgerätes mit eingebautem Monitor. Das Augenmerk galt auch der Flugzeit, da der Akku der Drohne nach einer gewissen Zeit gewechselt werden musste.
Am zweiten Tag startete die Ausbildung um 5 Uhr früh in der Dunkelheit, wie dies bei der Rehkitzrettung auch der Fall sein wird. Dazu hatte der Ausbilder PET-Getränkeflaschen gefüllt mit warmem Wasser in Wiesen an Waldrändern ausgelegt, welche durch die Abgabe der Wärme die Rehkitze simulierten. Diese mussten mit Hilfe der Drohne und der Wärmebildkamera in der Dunkelheit rasch möglichst entdeckt werden. Mittels Funkgeräte wurde die zweite Person zur Flasche gelotst. Als die Sonne aufging, wurde es je länger je schwieriger die Flaschen auf Anhieb zu identifizieren, da sich Schachtdeckel, grosse Maushaufen oder Steine in der aufgehenden Sonne sehr schnell erwärmten und ebenfalls als warme Objekte wahrgenommen wurden. Eine weitere Herausforderung ergab sich im Gebiet der Flugzone des Flugplatzes Altenrhein, welche sich bis nach Heiden erstreckt. Damit die Drohne dort fliegen kann, braucht es eine spezielle Freischaltung (Code).
Nach diesen zwei Kurstagen war allen Piloten klar, dass die Zeit bis zur Rehkitzrettung intensiv fürs Üben genutzt werden muss, um dann die nötigen Fertigkeiten und Fähigkeiten zu besitzen, damit die Rehkitzrettung mit der nötigen Sicherheit und Effizienz durchgeführt werden kann.
Ein besonderer Dank gilt den beiden Ausbildern Ueli Sager und Lars Hauser von Remote Vision, welche in kurzer und intensiver Zeit das Know-how vermittelten, um nun selbständig zu üben, um dann Rehkitze zu bergen.