Vielfältiges junges Kunstschaffen

Ein grosses Publikum hat sich gestern Abend in der Aula der Kantonsschule Trogen eingefunden, um die Preisträger der Kulturförderung des Kantons Appenzell Ausserrhoden zu feiern. Sie haben selbst viel zum schönen Anlass beigetragen – mit Kostproben ihrer Kunst. Die Kulturstiftung AR vergibt jedes Jahr in verschiedenen Sparten Werkbeiträge an junge Frauen und Männer mit Bezug zum Kanton. Zum dritten Mal richtet sie zudem ein Atelierstipendium aus. Dieses wurde den beiden Grafikdesignern Nina Paim und Fabian Harb zugesprochen, die in der portugiesischen Stadt Porto eine interaktive Tauschbörse mit Rahmenprogramm lancieren möchten.
In der Sparte Bildende Kunst und Architektur konnte erstmals in der 25-jährigen Geschichte der Kulturstiftung ein Werkbeitrag für ein Architekturprojekt vergeben werden: Rahel Lämmler, Architektin in Zürich und Roman Häne, Landschaftsarchitekt in Waldstatt, wollen die Kreuzgiebel der Appenzeller Häuser erforschen. Der zweite Preisträger der Sparte, Steven Schoch, Bürger von Schwellbrunn, bewegt sich an den Grenzen von Sozio- und Popkultur, inszeniert sich und wie er in der Welt steht. Der weitherum bekannte Schauspieler Philipp Langenegger aus Urnäsch erhielt die Auszeichnung für seine publikumswirksame Wiederbelebung alter (Mundart-)Text aus dem Appenzellerland, in dem er sie zu Kabaretttheater umbaut oder auf Tonträger spricht. Die in Speicher aufgewachsene leidenschaftliche Schreiberin Laura Vogt wird mit dem Preisgeld in der Arbeit an ihrem ersten Roman unterstützt. Vier Preisträger erhielten – zum Teil nicht zum ersten Mal – einen Werkbeitrag in der Sparte Musik: Cellist Stefan Baumann, der den Bogen von Klassik und Volksmusik bis zu elektronischer Musik spannt, der experimentierfreudige Jazz-Pianist Fabian M. Müller, der lyrische Tenor Benjamin Berweger und der stimmgewaltige Bariton Manuel Walser. Ausgewählt werden die Preisträger nach Eingabe ihrer Dossiers von Fachjurys der einzelnen Kunstsparten.