Viel Volk und (Ländler-)Musik im Dorf

In allen Gassen und Festzelten von Appenzell herrschte am Samstag buntes Treiben, begleitet natürlich von Ländlermusik und Alphornklängen.

Auch die Gaststuben platzten zum Teil schier aus allen Nähten, weil all die Klänge das flanierende Publikum wie magisch anzogen. Auch draussen in Gärten und auf Plätzen waren die zahlreichen Sitzgelegenheiten stets im fliegenden Wechsel besetzt. Bei diesen sommerlichen Temperaturen liess es sich aber auch gar herrlich verweilen. Mitten im festlichen Getümmel kursierten auch die vielen Kinder in der Tracht, die ihre Lose erfolgreich an die Frau und den Mann brachten. Auf die Frage eines Käufers, was er denn jetzt bloss mit all den Nieten anfangen soll meinte der kleine Losverkäufer mit dem blitzblank geputzten «Bschlagene» postwendend: «Moscht gad luege, hönde Dee hets grad en Fööbedechöbl».

Um 18.30 läuteten die Kirchenglocken «vo ösem Moritz» zum festlichen Vorabendgottesdienst. Weil sich ein kleiner Fehler in der Zeitangabe eingeschlichen hatte, füllten sich die Bankreihen bereits um 18 Uhr; deswegen kam aber keine Spur Verlegenheit auf, denn das Quartett «Altfrentsch» bescherte den zu früh erschienenen Gottesdienstbesuchern kurzerhand ein genussvolles Spezialkonzert.

Pfarrer Stephan Guggenbühl zeigte sich dann sehr erfreut darüber, den Gottesdienst mit einer fast vollbesetzten Kirche feiern zu können. Seine Predigt verband er selbstverständlich mit dem Ländlerfest, mit dem Musizieren und natürlich auch dem Singen. Wobei es natürlich nicht nur eine Volksmusik gebe. Für die einen bedeute Volksmusik eben Ländler und Jodeln, für die andern ist es der Jazz und wieder andere finden die Musikfreude z.B. an einer Streetparade wie gleichentags gerade in Zürich. Wie auch immer – das Musizieren, Singen und Tanzen verbinde und tue einfach der Seele wohl.

Dass es so ist, bewiesen die Kapelle «Altfrentsch» und das Jodlerterzett um Yvonne Fend aus Luzern, die dem Gottesdienst mit ihrem Können einen festlichen Rahmen verliehen. Versehen mit dem Schlusssegen strömten die Kirchenbesucher wieder hinaus «uf Gass» wo das Ländlerfest bis weit in die Nacht fröhlich weiterging.

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