Ursprünglich war die Kapelle an der nördlichen Kronbergflanke erbaut, wo sich heute noch die Jakobiquelle befindet. Im Jahr 1925 ist die Kapelle am heutigen Standort bei der Alp Gross Chenner neu erstellt worden. Der alte Standort am nördlichen Abhang des Kronbergs wurde aufgegeben, da Feuchtigkeit und Mangel an Sonnenschein der alten Kapelle so zugesetzt hatten, dass sie dem Zerfall nahe war.
Die Verantwortung für die Kapelle hat sich immer wieder verändert. Heute ist die Zuständigkeit nicht mehr klar ersichtlich. Die Kapelle steht auf dem Hoheitsgebiet der Kirchgemeinde Gonten. Kirchlich war die Pfarrei Appenzell verantwortlich. Der Eigentümer des Gross Chenners kann per Urkunde nicht für Unterhalt oder Verwaltung der Kapelle verpflichtet werden. Seit 2002 verwaltet Clemens Broger-Knechtle die Kapelle, in der Funktion als Mitarbeiter beim Weibeldienst des Kantons Appenzell Innerrhoden hat er die Aufgabe von seinem Vorgänger Bruno Keller-Schlauri übernommen.
Verantwortlichkeit geregelt
Nach mehr als 20 Jahren Arbeit für die Jakobikapelle erwünschte sich Clemens Broger eine dauerhafte Nachfolgeregelung für die Verwaltung der Kapelle. Mit dem Eigentümerwechsel der Alp Gross Chennner von Cäcilie Schorn-Rösinger auf deren Taufpatin Yvonne Fritsche-Rechsteiner wurde die sich bietende Chance genutzt, um die zukünftige Verwaltung neu zu regeln.
Nach Prüfung verschiedener Varianten und dem ausdrücklichen Wunsch der Familie Fritsche, ebenfalls Verantwortung für die Kapelle zu übernehmen, konnte eine Vereinbarung zwischen den Parteien Familie Fritsche und Kirchgemeinde Gonten ausgearbeitet werden. Zukünftig werden der Unterhalt, Sanierungsarbeiten innen und aussen sowie die laufende Pflege während der Sommerzeit durch die Familie Fritsche sichergestellt. Pfarrei und Kirchgemeinde Gonten werden die kirchlichen Belange verantworten. Dies sind namentlich die zwei Alpgottesdienste St. Jakob und St. Bartholomäus.
Sauberes und gepflegtes Gotteshaus
Ebenso wird der Kirchenrat das angesparte Kapital der früheren Kapellverwaltung zweckgebunden übernehmen und verwalten. Das zweckgebundene Kapital steht ausschliesslich für Renovationsarbeiten der St. Jakobskapelle zur Verfügung. Die Vereinbarung wurde von Kastenvogt Roland Inauen, der im Auftrag der Standeskommission das Kirchenwesen beaufsichtigt, geprüft und bewilligt.
Der Kirchenrat Gonten, die Familie Fritsche und der Kastenvogt danken dem scheidenden Kapellverwalter Clemens Broger-Knechtle für seine jahrelange und unermüdliche Arbeit zugunsten der ältesten Kapelle Innerrhodens. Er hat die Kapelle während 22 Jahren gehegt und gepflegt.
Das kleine Kirchlein war in den Sommermonaten immer geöffnet. Die Kronbergwanderer und St. Jakob-Pilger durften ein stets sauberes und gepflegtes Gotteshaus antreffen.