Diese geplanten temporären Schliessungen wurden vorgängig mit der Sanitätsnotrufzentrale (SNZ 144) abgesprochen. Die Versorgungssicherheit der Bevölkerung im ganzen Kanton war zu jederzeit gewährleistet, teilte der Spitalverbund Appenzell Ausserrhoden (SVAR) mit.
Personelle Ausfälle und Engpässe
Mit der kälter werdenden Jahreszeit steigt die Wahrscheinlichkeit krankheitsbedingter Personalausfälle auch bei den Mitarbeitenden des Rettungsdienstes. Zusammen mit dem spürbaren Fachkräftemangel und den damit verbundenen offenen Vakanzen, ist es aktuell für den Rettungsdienst SVAR herausfordernd, zu jeder Zeit genügend personelle Vorhalteleistungen einzuplanen. Aufgrund der engen Personaldecke wurde deshalb am 28. Oktober, am 29. Oktober und am 4. November der Stützpunkt in Teufen vorübergehend für jeweils einige Stunden geschlossen.
Um die Vorgaben des IVR (Interverband für Rettungswesen) und somit die Versorgungssicherheit der Bevölkerung dennoch sicherstellen zu können, wurden vorgängig entsprechende Massnahmen getroffen: Einerseits wurde das üblicherweise in Teufen stationierte Rapid-Responder-Fahrzeug in Heiden stationiert, andererseits wurde die Sanitätsnotrufzentrale (SNZ 144) im Vorfeld über die temporäre Schliessung des Stützpunktes Teufen in Kenntnis gesetzt. Gemäss Vorgaben des IVR sollten 90 Prozent der (Primär-)Einsätze innerhalb eines Versorgungsgebietes innerhalb von 15 Minuten durch die Dienste des Rettungswesens erreicht werden. Dabei zählt der Durchschnittswert aller Einsätze innerhalb eines Kalenderjahres.
Einsätze auch kantonsübergreifend
Die Dispositionsrichtlinien des Rettungsdienstes SVAR sind identisch mit denjenigen der umliegenden Rettungsdienste. Die Sanitätsnotrufzentrale (SNZ) kann somit auch für Einsätze in Ausserrhoden dieselben Massstäbe zur Disposition anwenden, wie in den angrenzenden Rettungsdiensten. Die Koordination der Rettungseinsätze läuft immer über die SNZ, die bei schwerwiegenden Notfällen das zum Einsatzort nächstgelegene frei verfügbare Fahrzeug disponiert. Dies unabhängig davon, zu welchem kantonalen Rettungsdienst das disponierte Fahrzeug gehört und unabhängig davon, in welchem der drei Kantone St.Gallen, Ausserrhoden oder Innerrhoden sich der Notfall befindet.
Rettungsdiensteinsätze finden somit zu jeder Zeit auch kantonsübergreifend statt. So leistet auch der Rettungsdienst SVAR regelmässig Einsätze in den umliegenden Kantonen. Im Mittelland und somit im Haupteinsatzgebiet des Stützpunktes Teufen, gab es an diesen drei Tagen total zwei Einsätze, die ein ausserkantonaler Rettungsdienst übernommen hat, schrieb der SVAR weiter.
Fachkräftemangel
Der Fachkräftemangel betrifft die Blaulichtorganisationen schweizweit und ist inzwischen auch beim Rettungsdienst SVAR spürbar. Aus diesem Grund beschäftigt sich der SVAR aktuell intensiv über verschiedene Kanäle und Wege mit der Rekrutierung zusätzlicher Fachpersonen. Parallel dazu werden im Dialog mit den Mitarbeitenden des Rettungsdienstes in diesen Tagen und Wochen zukunftsorientierte Lösungen für die weitere Verbesserung der Arbeitsbedingungen erarbeitet.
Flugblatt in Heiden
In Heiden wurde am 15. November ein Flugblatt mit anonymen Absender im Umlauf gesetzt, auf welchem folgendes behauptet wird:
– Der Stützpunkt Heiden war am 4.11.23 nicht besetzt.
– Für die Bevölkerung entstand (dadurch) eine grosse Gefahr.
– Der Versorgungsauftrag des Kantons wurde nicht ausgeführt.
Der SVAR distanziert sich in aller Form von diesen Behauptungen, bei welchen es sich nachweislich um Falschinformationen handelt.
Das etablierte Zusammenspiel und Miteinander der Ostschweizer Rettungsdienstorganisationen bewährt sich auch in ausserordentlichen Situationen. Die Versorgungssicherheit der Bevölkerung war und ist gewährleistet. Vorder-, Mittel- und Hinterland sind für die Einsatzkräfte zu jeder Zeit zeitnah erreichbar.