Den Auftakt machten aber sechs Einachser der Marke Rapid. Schon von weitem hörte man das unverkennbare Rapidgeräusch das viele anheimelte. Männer der Feuerwehr hatten alle Hände voll zu tun mit der Verkehrsregelung, denn die Sennten kamen von drei Seiten ins Dorf und zudem passierte immer wieder die Bahn den heiklen Knotenpunkt.
Trotz des garstigen Wetters herrschte viel Sennenfreude, es wurde gesungen und «zaured» und man sah überall nur fröhliche Gesichter. Besonders freudig strahlten einmal mehr die «Gässbuebe- ond Määtle». Voller Stolz führten sie ihr «Schöppeli» Geissen allen voran zum Platz. Die noch kleineren, natürlich ebenfalls sennisch gekleidet, durften an Papa’s Hand schon mitlaufen.
Flink ging es ans Anbinden der Tiere. Sechs Bauern waren aufgefahren mit insgesamt rund 150 Stück Vieh. Die Geissen fanden Unterschlupf in «Vechwägeli» mit Aussicht über den ganzen Schauplatz.
Während sich die Sennen ziemlich bald ins Warme zum Znüni begaben, führten draussen die Jungzüchter ihren Liebling vor. Weil der Regen so sehr auf die Regenschirme prasselte, verstand man zwar nicht jedes Wort, aber die Freude der Kinder an ihren «Büscheli» und Geissli war von weitem sicht- und spürbar.
Vorführungen im Dauerregen
Gleich im Anschluss fand die erste Vorführung der Kühe statt, die zweite folgte direkt nach der Mittagspause. Genau zu diesem Zeitpunkt öffnete der Himmel die Schleusen noch stärker. Trotzdem galt es, die ausgewählten Tiere herbeizuholen, um sie im Ring zu präsentieren. Da hat man keine Hand frei, um auch noch einen Schirm zu halten und so triefte der Regen vom Haarschopf und der Nasenspitze, bis «Mann» komplett durchnässt war.
Ein junger Senn «i de Geele» stand unter seinem Schirm bei den Zuschauern, kurzärmlig als zeige das Thermometer nicht nur schäbige sieben Grad. Beim genauen Hinsehen zeigte sich aber, dass der ganze Mann vor Kälte vibrierte.
Rund um den Platz gab es viel Chilbibetrieb mit Harassenklettern, Streichelzoo, Büchsenwerfen, Hüpfburg und Ständen mit verschiedenen Leckereien. Mit beispielsweise einer schönen Portion heisser «Epflchüechli» oder einer Grillwurst lässt sich schliesslich das scheusslichste Wetter ertragen. Wer es dennoch gemütlicher mochte, war in der Festwirtschaft herzlich willkommen. Dort kam man zudem noch in den Genuss vom «Zäuerle» der Sennen, später spielte der «Huusfraue-Gruess» löpfig auf.
So vergingen die Stunden im Flug und es wurde Zeit «zom Aabloh». Die Kühe hatten den Regentag geduldig ertragen, nun freuten sie sich aber hörbar auf den warmen heimischen Stall.
Unzählige Zuschauer säumten wiederum die Strassen und nach kurzer Zeit zeugten nur noch Kuhfladen vom Öberefahre. Und sogar diese lösten sich im vielen Regennass bald auf.