Das Bundesamt für Gesundheit (BAG) hat die voraussichtlichen Anstiege der Krankenkassenprämien veröffentlicht. Dabei fällt auf, dass die Prämien im Kanton Appenzell Innerrhoden über dem Ostschweizer und Schweizer Durchschnitt ansteigen. Ausgehend von einer Franchise von 300 Franken und Unfalldeckung rechnet das BAG mit einem Anstieg von 6,4 Prozent bei Erwachsenen (Schweizer Durchschnitt: 4,5 Prozent). Bei den jungen Erwachsenen zwischen 19 und 25 Jahren steigt die Prämie um 7,4 Prozent (Schweizer Durchschnitt: 5,4 Prozent) und bei Kindern gar um 9,9 Prozent (Schweizer Durchschnitt: 6,6 Prozent). «Diese Zahlen können erschrecken, trotzdem muss auch beachtet werden, dass Appenzell Innerrhoden in absoluten Zahlen nach wie vor schweizweit die tiefsten Prämien hat», sagt Gesundheitsdirektorin Antonia Fässler.
Die Anstiege im Kanton kann sich Antonia Fässler nicht erklären. «Der Kanton zahlt 2017 noch zwei Prozentpunkte oder rund 500’000 Franken mehr an stationäre Behandlungen in Spitälern, was die Versicherer entlastet. Deshalb ist der Anstieg im Kanton nicht plausibel.» Ausserdem steige die Bruttoleistung der Versicherer im Kanton weniger stark an, als die Prämien angehoben werden sollen. «Wir haben das dem BAG in einer Stellungnahme mitgeteilt, mehr können wir leider nicht machen. Wir müssen uns darauf verlassen, dass der Bund sich bei der Genehmigung der Prämien richtig entscheidet.» Eine Erklärung für die kantonal so hohen Anstiege könnte darin liegen, dass in den letzten beiden Jahren die Prämien geringer gestiegen sind, die Erhöhung war immer unter dem Schweizer Durchschnitt. Die Kinderprämien sind letztes Jahr sogar um 2,1 Prozent gesunken.
Innerrhoden | 30.09.2016 | 11:44 Uhr
mjb
Unerklärlicher Anstieg der Krankenkassenprämien
Appenzell Innerrhoden wird 2017 zwar nach wie vor schweizweit die günstigsten Prämien haben. Im Vergleich zu diesem Jahr steigen sie prozentual aber massiv an. Besonders die Kinderprämien werden mit einem Anstieg von fast zehn Prozent besonders stark ansteigen.