Die Bänke in der Pfarrkirche St.Mauritius in Appenzell waren gut gefüllt. Trotz regnerischen Wetters hatten viele Turnerinnen, Turner und Gäste den Weg zur Fahnentaufe gefunden. Die bisherige Vereinsfahne des TV Appenzell wurde vom Vereinsfähnrich Albert Manser vor Beginn des Gottesdienstes in die Kirche getragen, begleitet von zwei wunderschön geschmückten Turner-Hörnern und den Fahnen von befreundeten Vereinen.
Standespfarrer Lukas Hidber fand im Gottesdienst sehr treffende und rührende Worte zur 148-jährigen Vereinsgeschichte des TV Appenzell. Seit dessen Gründung im Jahr 1876 konnten bereits zwei Fahnen getauft werden: die erste 1878 anlässlich des Kantonalen Schauturnfests und die zweite dann 1965 am Jungturnertag. Wie jeder Verein muss auch der TV Appenzell mit der Zeit gehen und Veränderungen zulassen. Deshalb hat die Delegiertenversammlung im Jahr 2023 die Zustimmung für die Anschaffung einer neuen Fahne erteilt.
Wiedererkennungswert und hippes Sujet
Während des Gottesdienstes wurde die bisherige Fahne würdig verabschiedet. Dann war es endlich so weit: Der Präsident des Turnvereins Appenzell, Henrik Tenchio, begrüsste die Anwesenden und leitete die Taufe der neuen Vereinsfahne mit stimmigen Worten ein. Voller Stolz wurde sie anschliessend durch die Fahnenpatin Yvette Pracht und den Fahnenpaten Beda Eugster ausgerollt und zusammengesteckt. Wieder ergriff der Vereinspräsident das Wort. Er erläuterte das neue Design der Fahne. Von grosser Wichtigkeit waren der Wiedererkennungswert und ein modernes Sujet. Dieses ist an den neuen Internetauftritt des TV Appenzell angelehnt. Die Linien in der neuen Fahne stellen den Turnhallenboden der diversen Sportarten aus den acht Riegen dar. Abgerundet wird die Fahne durch die spielenden Bären, welche sich einen TVA-Ball zuwerfen.
Der Fähnrich Albert Manser nahm die neue Vereinsfahne in Empfang und weihte sie mit dem Fahnengruss ein. Im Anschluss wurde die etwas kleinere Jugend-Vereinsfahne mit gleichem Sujet enthüllt und ebenfalls mit dem Fahnengruss durch den Fähnrich in Empfang genommen. Nach der Segnung der beiden neuen Fahnen durch Pfarrer Lukas Hidber durften sie in Begleitung der beiden Paten, der geschmückten Hörner und der Gastfahnen wieder aus der Kirche ausziehen.
Aufgrund des regnerischen Wetters am vergangenen Sonntag konnte die Musikgesellschaft Harmonie Appenzell den Fahnenmarsch von der Kirche ins Gymnasium St. Antonius nicht begleiten. Umso mehr freuten sich die geladenen Gäste auf den Apéro im Trockenen. In der Mensa des Gymnasiums hörten sie gespannt den Grussworten von Landammann Roland Inauen und den Ausführungen von Christian Giger, dem Präsidenten des Appenzellischen Turnverbands (ATV), zu. Roland Inauen lobte das herausragende Engagement des TV Appenzell und staunte über die Grösse des Vereins. Mit fast 1000 Mitgliedern ist er der grösste Sportverein im Kanton. Für Roland Inauen besteht kein Zweifel, dass der Turnverein einen wichtigen Beitrag zum Wohl der Innerrhoder Bevölkerung leistet und auch zu den tiefen Krankenkassenprämien beiträgt.
Erstaunter Verbandspräsident
Verbandspräsident Christian Giger war überrascht vom hippen Sujet der neuen Vereinsfahne. Er bewunderte den Mut des Turnvereins Appenzell, etwas Modernes zu wagen und dennoch an der Tradition einer Vereinsfahne festzuhalten. Christian Giger zeigte sich überzeugt, dass der TVA für die Zukunft bestens gerüstet sei. Er werde die neue Fahne an den kommenden Anlässen immer wieder gerne bewundern, sagte er.
Beim Apéro hatten die Gäste dann genügend Zeit, die beiden neuen Fahnen zu begutachten. Die Begeisterung war bei allen Anwesenden spürbar. Der Turnverein Appenzell freut sich schon jetzt, die neue Fahne anlässlich des Eidgenössischen Jubiläumsschwingfests vom 8. September in Appenzell auch auf nationaler Ebene präsentieren zu können.