Tanja Knechtle ist Europameisterin

Je zwei Berufsmeister aus sechs Nationen massen sich im Wettbewerb. Sie hatten sich während zwei Tagen in sechs Disziplinen zu bewähren, die sämtliche Aufgaben der Fleischveredelung umfassen. Gearbeitet worden sei unter erheblichem Zeitdruck, erklärte Philip Fässler am Rande einer spontanen Begrüssungsfeier heute Mittag. Darauf habe sich Tanja, Berufs-Vizeschweizermeisterin 2015, anderthalb Jahre lang akribisch vorbereitet.
Gewichtigste Aufgabe sei das Entbeinen und Zerlegen eines Rindsstotzens von etwa 70kg Gewicht gewesen – keine leichte Aufgabe für die kaum 60?kg schwere Seilzieherin. Sie musste eigens umschulen auf eine hängende Zerlegung. Zwei weitere Frauen im Wettkampf hätten ähnliche Probleme gehabt. Die Wettkampfbilder zeugen aber in erster Linie von kreativer Vielfalt, die an den Tag zu legen war. Tanja gewann den Kategorienpreis im Fach «Galantine, Pastete oder Terrine» mit einem gefüllten Kalbsherzen, das dank einer Gussform von Toblerone die Konturen des Matterhorns einnahm. Auch ihre Barbecue-Platte wurde als die vielfältigste und interessanteste mit dem Siegerpokal geehrt. Restlos verwertet werden musste ein Lammgigot. Küchen- und pfannenfertig lautete das Motto bei einer Rindsnuss, und es galt ein Kotelettstück samt Bein und Schwarte optimal zu veredeln. In der Einzelwertung belegte Tanja Knechtle den hervorragenden zweiten Platz. Im Team mit ihrer Kollegin stand sie auf dem Siegerpodest der «International Young Butchers Competition». Die Teilnehmer stammten aus Österreich, Deutschland, Holland, Frankreich. England und der Schweiz. Da kann man nur gratulieren!