Strom wird in Urnäsch günstiger

Während landauf landab über massiv steigende Strompreise diskutiert wird, können sich Strombebezüger in Urnäsch freuen. Auf den 1. Januar 2024 senkt das EW Urnäsch den Preis pro Kilowatt um 8,1 Prozent auf 31,06 Rappen, bisher lag der Preis bei 33,8 pro Kilowatt elektrischer Energie.

  • Betriebsleiter Martin Studerus (rechts) und Netzelektriker Jakob Meier vom EW Urnäsch. (Bild: zVg)

    Betriebsleiter Martin Studerus (rechts) und Netzelektriker Jakob Meier vom EW Urnäsch. (Bild: zVg)

«Wir haben unsere Beschaffungsstrategie geändert und darum können unsere Kundinnen und Kunden im nächsten Jahr von einem tieferen Strompreis profitieren», begründet Martin Studerus, Betriebsleiter beim Elektrizitätswerk Urnäsch, die erfreuliche Entwicklung. Ein weiterer Grund für die positive Preisentwicklung sei der Umstand, dass das EW Urnäsch den Haupt-Energielieferanten gewechselt habe. «Durch den Wechsel zur Primero Energie AG konnten wir den Strom günstiger beschaffen», so Studerus.

Neue Beschaffungsstrategie

Pro Jahr verkauft das EW Urnäsch jeweils rund 10 Millionen Kilowattstunden Strom, etwas weniger als die Hälfte davon stammt von den fünf einheimischen Kleinwasserkraftwerken sowie von lokalen Photovoltaikanlagen. Die andere Hälfte wird zugekauft. Während früher jeweils eine grosse Menge Strom auf einmal gekauft wurde, wird aufgrund der neuen Beschaffungsstrategie die benötigte Energie in kleineren Paketen eingekauft. Speziell im letzten Jahr erreichten die Verwerfungen an der Strombörse bzw. im Stromhandel ein noch nie dagewesenes Ausmass.

«Den Stromeinkauf auf mehrere Zeitpunkte zu verteilen und dann in Abhängigkeit zur Preisentwicklung zu reagieren, hat sich als richtig herausgestellt», sagt Studerus, «und unserer neuer Hauptlieferant bietet uns dafür gute Möglichkeiten». Das beim Einkauf auf dem freien Strommarkt aber manchmal auch etwas Glück dabei ist, um den günstigsten Zeitpunkt zu erwischen, ist dem EW-Beriebsleiter bewusst.

Im Kanton jetzt im Mittelfeld

Mit einem Kilowattpreis von 31,06 Rappen ist Urnäsch im kantonalen Vergleich 2024 weit vorne platziert. Martin Studerus ist drüber erfreut: «Das EW Urnäsch wurde in den letzten Jahren immer wieder kritisiert, weil wir einen der höchsten Kilowattpreise im Kanton hatten. Das ist jetzt für das nächste Jahr nicht mehr so.»

Ob der tiefe Strompreis für längere Zeit «vehebt», ist offen, aber es zeige sich, dass die Grösse eines Elektrizitätswerks nicht automatisch zu einem tieferen Preis führe. Die EW-Verantwortlichen thematisieren jedenfalls die Preisentwicklungen intensiv. Es braucht aber auch in Zukunft ein «gutes Händchen» beim Stromeinkauf. Dies vor allem darum, weil das EW Urnäsch ein sehr weitläufiges und aufwendiges Stromnetz mit entsprechend hohen Kosten unterhalten muss.

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