«Striichmusig»-Einweihung mit musikalischen Höhepunkten

Seit einem Jahr widmet sich eine Sonderausstellung im Brauchtumsmuseum Urnäsch der Urnäscher Streichmusik, insbesondere der Dynastie der «Aldere». Am Samstag wurde in der Kirche Urnäsch die Einweihung der Ausstellung mit eindrücklich und gekonnt gespielter Volksmusik nachgeholt.

  • Die Grossformation der «Aldere» der vierten und fünften Generation. (Bilder: zVg)

    Die Grossformation der «Aldere» der vierten und fünften Generation. (Bilder: zVg)

  • Werner Alder begleitet am Hackbrett den Gesang seiner Tochter Kendra.

    Werner Alder begleitet am Hackbrett den Gesang seiner Tochter Kendra.

Museumspräsident Chläus Hörler konnte zur Vernissage in der Kirche ein zahlreiches Publikum begrüssen, darunter Regierungsrat Paul Signer sowie Vertretungen verschiedener Stiftungen, die das Brauchtumsmuseum unterstützen. Der Museumspräsident wies auf die historische Bedeutung der Urnäscher Streichmusik hin und dankte den «Aldere» für die jahrzehntelange Pflege dieses Volksguts. Anschliessend gingen Ursula Karbacher und Wälti Frick vom Museums-Kuratorium auf die Sonderausstellung ein; sie dauert noch bis am 30. Oktober 2022.

Ausstellung im Brauchtumsmuseum

Die «Urnäscher Striichmusig», verkörpert vor allem durch die Musiker-Dynastie der Familien Alder (Osteregg und Widenbach) bringt die Appenzeller Musik in die Welt hinaus. Musikanten aus dem Appenzeller Hinterland, die kaum Noten lesen können, spielen vor Berühmtheiten und werden zu weltweiten Werbeträgern des Appenzellerlandes. Von den heute bereits in sechster Generation spielenden «Aldere» wird in der Ausstellung vor allem die dritte Generation hervorgehoben. Die Biografien der Musiker, ihr musikalisches Können und ihre professionellen Auftritte waren beeindruckend. Neben ihrer Musik boten sie dem Publikum eine Performance mit Appenzellerwitzen, Zäuerli, Schellenschötten und Talerschwingen. In der laufenden Sonderausstellung im Museum am Dorfplatz in Urnäsch dürfen Besucherinnen und Besucher die verschiedenen Instrumente wie Bassgeige, Hackbrett, Handorgel, Schwyzerörgeli, Zither, Klavier und Talerbecki ausprobieren.

Musik mit «Aldere» im Zentrum

Im Mittelpunkt der Ausstellungseinweihung am vergangenen Samstag stand aber die Musik, welche von der vierten, fünften und sechsten Alder-Generation eindrücklich dargeboten wurde. Den Auftakt machten die drei Brüder Hansueli, Walter und Noldi (Osteregg) sowie Werner Alder (Widenbach). Bemerkenswert: Erstmals seit mehr als 25 Jahren spielte Noldi Alder wieder mit seinen beiden Brüdern. Es war ein Hörgenuss der Sonderklasse. Es folgten Auftritte der Kapelle Alderbuebe sowie der Kapelle Alder und Walter Alder mit seinen Grosskindern. Eindrücklich und emotional waren die Auftritte von Werner Alder, der den Gesang seiner Tochter Kendra mit dem Hackbrett begleitete sowie von Hansueli Alder mit seinen dreizehn Enkelkindern. Den Schlusspunkt hinter die vielfältigen musikalischen Darbietungen setzte eine Grossformation der vierten und fünften «Aldere»-Generation – Hansueli Alder, Walter Alder (Senior und Junior) Noldi Alder, Werner Alder, Susanne Rempfler-Alder und Michael Bösch. Begleitet wurden sie von Susanne Bolt und Willi Valotti. Das zahlreich erschienene Publikum in der Kirche applaudierte jede Darbietung freudig.

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