Strahlende Gesichter bei strömendem Regen

Das Clanx-Festival 2024 ist bereits wieder Geschichte. Seit Freitagabend, 23. August, haben an der Lehnstrasse zwischen Appenzell und Meistersrüte Bands und Solokünstler ihre Musik dem dankbaren Publikum präsentiert. Während das Festival mit Sonnenschein gestartet war, sah es am letzten Tag wettermässig ziemlich unfreundlich aus.

  • Enrico Lenzin vertonte das Appenzellerland. (Bilder: Paula Syring)

    Enrico Lenzin vertonte das Appenzellerland. (Bilder: Paula Syring)

  • Multiinstrumentalisten auf der Bühne: Die Band «Paul Palud» war erstmals Teil vom Line-up des Clanx-Festivals.

    Multiinstrumentalisten auf der Bühne: Die Band «Paul Palud» war erstmals Teil vom Line-up des Clanx-Festivals.

  • Die Kinder trotzten gut eingepackt dem Regen.

    Die Kinder trotzten gut eingepackt dem Regen.

Plitsch, Platsch: Ein Kind hüpft von einem Bein aufs andere. Die bunten Gummistiefel bewegen sich im Rhythmus der Musik. Der schwarze Regenmantel weht mit dem Wind, während das Kind sich immer wieder im Kreis dreht. «Plitsch Platsch», singt Paul Marschke am Sonntag, dem letzten Festivaltag, auf der Bühne. Er ist mit seiner Band «Paul Palud» zum ersten Mal beim Clanx-Festival Appenzell. Im Gegensatz zu den Menschen vor der Bühne sind er und seine Band nicht klitschnass. Das Publikum ist zu einem bunten Meer aus Regenponchos geworden, das im Takt Wellen schlägt.

Mitreissend und facettenreich

Trotz des Regens sind am Sonntag alle gut gelaunt und scheinen zwei grossartige Tage hinter sich zu haben. Während die Band weiterspielt, kommen immer mehr Festivalbesucherinnen und -besucher, um sich vor der Bühne zu versammeln. Sie sind gerade aufgestanden und haben ihre Zelte hinter sich gelassen, um der Band zuzuhören. Andere sieht man von der Bühne aus den Hügel zum Clanx-Gelände hinunterlaufen. Hinter den Musikern sieht man einen wunderschön gezeichneten Oktopus, der mit seinen vielen Facetten die Band wunderbar widerspiegelt. Wenn die Saxophonistin plötzlich Bass oder der Schlagzeuger Schlagzeug und Bass gleichzeitig spielt, spüren die Zuhörerinnen und Zuhörer diese Leidenschaft und den Spass, den sie haben. Die Musik reisst mit und verleitet zum sanften Im-Takt-Mitschwingen. So geht es allen im Publikum.

Festival-Feeling allenthalben

Während die einen in der Schlange für das Mittagessen anstehen, putzt sich ein anderer gerade daneben mit seiner grünen Zahnbürste seine Zähne. Dann ist die Pause auch schon vorbei. Enrico Lenzin betritt die Bühne. Er spielt sein Konzert alleine, begleitet sich aber sozusagen selbst. Er fängt an mit Beats, die er auf Milchkannen trommelt, dann geht es weiter mit Kuh-Muhs, die er digital einspielt. Daraufhin spielt er sein Alphorn über diese Beats und Muhs und plötzlich ist es so, als ob man den Alpstein und das Appenzellerland nicht nur vor den eigenen Augen hat, sondern auch hört. Auch das spätere Schweinegrunzen von seinen zwei Mini-Plastikschweinchen erweitert die faszinierende Klanglandschaft, die als weitere Pinselstriche in seinem idyllischen Bild dienen.
Fröhlich lassen schliesslich die letzten zwei Bands, «The Nozez» und «Lipka», das gelungene Clanx-Festival 2024 ausklingen. Plitsch Platsch, erklingt es immer noch unter den Füssen der Besucherinnen und Besucher, während diese das Gelände verlassen. Der Regen hat schon lange aufgehört – genauso wie die Musik, die in den Köpfen der meisten beim Herausgehen aber noch nachhallen dürfte.

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