Starkes Netzwerk für Alle geknüpft

Startveranstaltung zum Ostschweizer Bündnis für psychische Gesundheit im Casino Herisau

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Am frühen Freitagabend ging in Herisau das im vergangenen Jahr gegründete Ostschweizer Bündnis für psychische Gesundheit an den Start. Die drei Gründerkantone St.Gallen, Appenzell Ausserrhoden und Appenzell Innerrhoden haben in den letzten Jahren in kantonalen Bündnissen den Fokus auf die Prävention von und die Sensibilisierung für depressive Erkrankungen gelegt. Die bisherige Arbeit soll nun breit weitergeführt werden. Ziele sind, die psychische Gesundheit der Bevölkerung zu thematisieren und zu fördern, Stigmatisierung von erkrankten Personen aufzuzeigen und abzubauen, die Angehörigen von Betroffen zu stärken, die Aufmerksamkeit von Lehrpersonen, Vorgesetzten, Vereinsleitern usw. zu schärfen und über die Behandlungsmöglichkeiten von psychischen Störungen zu informieren. Das will das Bündnis, dem laut Vereinspräsident  Reto Fausch, Leiter des Amts für Gesundheit AR, später andere Ostschweizer Kantone und das Fürstentum Liechtenstein beitreten könnten, mit niederschwelligen Angeboten, Vorträgen und thematischen Veranstaltungen erreichen. Ein Beirat, in dem Fachperson mitwirken, wird die Arbeit des Vorstandes unterstützen und Grundsatzpapiere verfassen. Interessierte können auch Passiv-Mitglied werden.

An der Startveranstaltung im Casino-Saal diskutierten die Gesundheitsdirektorinnen Heidi Hanselmann SG, Antonia Fässler AI und der Ausserrhoder Gesundheitsdirektor Matthias Weishaupt, was die Politik zur psychischen Gesundheit der Bevölkerung beitragen kann. Die drei Regierungsräte betonten, dass die Kantone den Schwerpunkt auf Vorbeugung und Information legen wollen. Zentral seien die Vernetzung, das Teilen von Wissen und Erfahrung.  „Netzwerke bringen Qualität“, sagte Heidi Hanselmann. Wichtig seien Arbeitsplätze die nicht krank machen, Führungspersonen die achtsam sind und zuhören.

Eine Befragung in Appenzell Ausserrhoden hat ergeben, dass ein Fünftel der Bevölkerung, sich psychisch angeschlagen oder krank fühlt. Psychische Störungen können jede und jeden treffen. Die hohe Suizidrate in den Appenzeller Kantonen sei die tragische Spitze des Eisberges, sagte Matthias Weishaupt.

Als exklusive Vorpremier wurden an der öffentlichen Startveranstaltung Fragmente aus dem Theaterstück „Schwarze Farbe auf Leinwand“ des Liechtensteiner Autors Daniel Batliner gezeigt. Die Tragikomödie führt mit Humor den manchmal hilflosen, manchmal unsensiblen Umgang mit einem depressiven Menschen vor Augen. Das Stück wird ab  2. Mai in Vaduz, Mels, Jona und St.Gallen aufgeführt.

Ebenfalls seit Freitag ist die Homepage des Ostschweizer Bündnis für psychische Gesundheit aufgeschaltet. Dort finden sich Veranstaltungshinweise, Adressen von Anlaufstellen sowie weitere Informationen zur psychischen Gesundheit: www.forum-psychische-gesundheit.ch

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