Die Standeskommission hat daher beschlossen, dass bei angestellten Ärztinnen und Ärzten unter fachlicher Verantwortung in Ausnahmesituationen auf einen Weiterbildungstitel verzichtet werden kann.
Gemäss der bisherigen kantonalen Regelung in Appenzell Innerrhoden müssen sämtliche hier tätigen Ärztinnen und Ärzte einen Titel als Fachärztin oder Facharzt haben. Dies erweist sich im Zuge des bestehenden und künftig wohl noch zunehmenden Fachkräftemangels als Nachteil. Um diesen Nachteil im Vergleich mit anderen Kantonen zu beseitigen, hat die Standeskommission beschlossen, dass bei angestellten Ärztinnen und Ärzten unter fachlicher Verantwortung in Ausnahmesituationen auch in Appenzell Innerrhoden auf einen Weiterbildungstitel verzichtet werden kann. Eine solche Ausnahmesituation kann sich ergeben, wenn sich ein für die Gesundheitsversorgung relevantes Angebot ansonsten nicht oder nicht im erforderlichen Ausmass anbieten lässt, wenn ein solches Angebot wegfiele oder erheblich eingeschränkt würde. Vorausgesetzt für eine Ausnahmebewilligung wird weiter, dass die ärztliche Qualität in der Leistungserbringung jederzeit gewährleistet ist. Die Ärztin oder der Arzt muss daher eine grosse Erfahrung im betreffenden medizinischen Bereich haben und sich über einen guten fachlichen Stand ausweisen. Weiter muss die unmittelbare fachliche Aufsicht durch die vorgesetzte Person mittels Auflagen und Bedingungen in der Bewilligungsverfügung sichergestellt sein. Sachlich eingegrenzt wird die Ausnahme zudem auf stationäre Angebote.
Die vorgenommene Änderung von Artikel 7 des Standeskommissionsbeschlusses betreffend Einrichtungen der Gesundheitsversorgung tritt am 3. September in Kraft.