Standeskommission lehnt Anpassung der Tarifstruktur ab

Mit einer Änderung der Verordnung über die Festlegung und die Anpassung von Tarifstrukturen in der Krankenversicherung plant der Bundesrat eine Anpassung der Tarifierung von physiotherapeutischen Leistungen. Bei den Pauschalen für Einzelsitzungen soll eine Zeitkomponente eingeführt werden. Die Standeskommission lehnt dies ab.

  • (Symbolbild: Bigstock)

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Die Tarifstruktur für physiotherapeutische Leistungen soll nach dem Willen des Bundes umfassend revidiert werden. Die Ausarbeitung einer neuen Tarifstruktur liegt allerdings in der Verantwortung der Tarifpartner. Da diese trotz langer Verhandlungen keine Einigung über die Tarifstruktur erzielen konnten, will der Bundesrat als Übergangslösung bis zum Abschluss der Verhandlungen unter den Tarifpartnern selbst eine hoheitliche Anpassung der Tarifstruktur für physiotherapeutische Leistungen vornehmen.
Die geltende Tarifstruktur für die Abrechnung von physiotherapeutischen Leistungen gegenüber den Krankenversicherungen besteht hauptsächlich aus Sitzungspauschalen, die keine Angaben zur Sitzungsdauer enthalten. Der Bund möchte dies ändern. Für die Bemessung der Pauschalen für Einzelsitzungen soll eine Zeitkomponente eingeführt werden, um Transparenz gegenüber den Versicherten in Bezug auf die Dauer der Sitzungen zu schaffen.

Die vom Bund geplanten Neuerungen sind aus der Sicht der Standeskommission im Hinblick auf die dringend nötige Einigung in den Tarifverhandlungen kontraproduktiv. In Anbetracht des bereits heute bestehenden hohen Kostendrucks und des zunehmenden administrativen Aufwands bei der physiotherapeutischen Basis würden die hohen Kosten der Umstellung der technischen Abrechnungssysteme und eine gleichzeitige Senkung des Kostensatzes für die Physiotherapie die bereits jetzt unterfinanzierte Branche noch mehr in Schieflage bringen, hält die Standeskommission in einer Mitteilung fest. Weiter befürchtet die Standeskommission bei einer Umsetzung der Vorlage des Bundesrates negative Auswirkungen auf die Gesundheitsversorgung der Bevölkerung, weil viele Physiotherapeutinnen und -therapeuten ihren Beruf aufgeben könnten. Sie lehnt die vom Bund geplante Anpassung der Tarifstruktur ab.

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