Der aktuelle Lehrplan beruht auf dem Erwerb von Kompetenzen, was umfassender ist als das frühere Erarbeiten von Lernzielen. In diesem Zusammenhang werden auch schulische Inhalte ganzheitlicher erworben. In diesem Kontext bietet SRF eine handlungsorientierte und realitätsnahe Erarbeitung von Medienkompetenzen an. Das Eintauchen in diesen Bereich wird in einer immer komplexeren Medienwelt wichtiger denn je, um beispielsweise wahre Nachrichten von zunehmenden «Fake News» unterscheiden zu können.
Die beiden neuen Lehrpersonen der fünften und sechsten Klassen, Livia Kreis und Alisha Sutter, packten das Angebot und stiegen mit dem Medien-Workshop in das neue Schuljahr ein. Ihre Klasse erstellte innerhalb von drei Tagen einen Videobeitrag für die SRF Kids News, einen Radiobeitrag für das SRF 1 und einen Bericht für die Website.
Schwingen; beliebt und aktuell
Schwingen hat in den letzten Jahren enorm an Popularität gewonnen. Dazu ist Appenzell Austragungsort des Saisonhöhepunkts der Schwinger, dem Eidgenössischen Jubiläumsschwingfest am 8. September. Bei der eingehenden Themenauswahl der Klasse war der Inhalt schnell klar, das kommende Schwingfest soll vorgestellt werden. Unter fachlicher Leitung des SRF musste eingehend das «Storyboard», das heisst der ganze Ablauf geplant werden. «Opener und Closer» sollen auf dem Landsgemeindeplatz gedreht werden und für den Hauptteil geht es ins «Sägmehl», wo die Klasse durch Michael Bless, 4-facher Eidgenössischer Kranzschwinger in die einzelnen Schwünge eingeführt wurde. Ja, der «Wyberhogge» hat nichts mit Frauen zu tun, sondern kann ein erfolgreicher Schwung zu einem «Zehni» sein.
«Da händ mer gschafft»
Mit ein bisschen Stolz berichtet der Schulleiter der Primarschule Hofwies über das praxisnahe Projekt dieser innovativen Lehrpersonen. Kinder sollen – wenn immer möglich – handlungsorientiert an Inhalte herangeführt werden und die Lernenden sollen mit Freude auf eine gelungene Arbeit zurückschauen können.
Auf dem Landsgemeindeplatz kann diese Theorie in der Praxis eindrücklich miterlebt werden. Nervös, gespannt und unruhig warten die Kinder bei den Dreharbeiten. Sobald aber Praxis auf sie zukommt, sind sie mit grösster Konzentration dabei, beispielsweise wenn ein Kind das SRF Mikrofon erhält, gibt es nur noch dies, und aufmerksam werden Inhalte für den Film erarbeitet. Erfreut berichtet der Verantwortliche von SRF, Damian Haas, dass zwischen Regel- und Kleinklassen bei solchen Arbeiten keine Unterschiede bestehen. Mehrmals an diesem Drehmorgen lobt er die Schülerinnen und Schüler und freut sich über das Entstehen eines tollen Videobeitrags. Haas von SRF war selber Lehrer und kennt die Bedürfnisse bestens, mit Rhythmisierung und Abwechslung entstehen drei spannende Tage, welche alle in seinen Bann ziehen.
Mit grosser Freude unterstützen auch die beiden Lehrerinnen das Projekt. Sie sind überzeugt, dass diese Woche nebst den fachlichen Kompetenzen auch sozial gewinnbringend ist und sich sicherlich positiv auf das Klassenklima auswirkt, denn sehr viel in dieser Woche hängt vom Zusammenspiel aller Beteiligten ab.
Spannung steigt
Mit zunehmender Arbeit sind natürlich alle gespannt, wie die Endprodukte aussehen werden. Was kann alles in die drei Minuten eingebaut werden? Ja, welche Antworten auf die Frage «Was isch en Böse» haben Einzug ins Radiointerview? Die Auflösung dazu gibt es am 5. September um 17.00 Uhr, wenn das SRF den Beitrag unter «Kids News» ausstrahlt und um 19.00 Uhr der Beitrag auf SRF 2 zu sehen ist. Weiter kann der Radiobeitrag am Samstag ab 10.30 Uhr auf SRF 1 zu hören sein. Dazu ist diese Reportage auch auf Youtube zu sehen.