Fast war den Organisatoren der Schwendner Chölbi ein bisschen bange, ob die Leute wohl trotz der Hitze kommen würden. Die Angst war aber unbegründet, denn kaum hatten die Wagen des nostalgischen Karussells Schwung aufgenommen und die «Blechböck» aus Brülisau erste Hits angestimmt, füllte sich der Chölbiplatz schnell mit Publikum. Es duftete «aamächelig» nach Gegrilltem und anderen Leckereien von «Bomfrid» bis Zuckerwatte und so hatten sich rasch viele «höckige» Chölbi-Gänger an den Festbänken niedergelassen.
Selbstverständlich wurden auch die verschiedenen Spielstände fleissig besucht. Mit viel Gaudi wurde der «Hau-den-Lukas» bearbeitet, konzentriert mit dem Luftgewehr geschossen, gehämmert und mit Bällen auf Holzköpfe gezielt. Auch das Glücksrad fehlte nicht, und viele Geschicklichkeitsspiele waren im Angebot. Die Preise für Attraktionen, Spielstände und Konsumation sind traditionell tief, sodass die Geldtaschen locker sitzen durften und das «Chölbigöld» dennoch weit reichte. Ausserdem gab es meistens einen süssen Trostpreis, wenn ein Spiel misslang. Die kunstvoll bemalte Schifflischaukel stand den ganzen Nachmittag wohl nie still, Gross und Klein holten unermüdlich Schwung.
Nicht nur Schwung, sondern auch Kraft war beim Steinstossen gefragt. Männer wie auch Frauen massen sich in dieser Disziplin, die von der Schwendner Chölbi gar nicht wegzudenken ist. Die Rangliste präsentiert sich einmal mehr spannend. So wurde der Zielwurf auf genau 3 Meter zum zweiten Mal in Folge von Brigitte Fritsche-Schmid gewonnen. Sie verfehlte die 3-Meter-Marke um nur 1 Zentimeter. Beim Gruppenwettkamp gewannen «s’Chrömli het nüd wele». Die drei Stösser sagten eine Weite von 2,80 Metern an und hatten eine Differenz von 7 Zentimetern, was das zweitbeste Resultat in dieser Kategorie ist (2010 hatten die «Chülbiwiebe» eine Differenz von 3 Zentimetern erreicht).
Bei den Frauen holte sich Corina Mettler aus Bilten den Tagessieg und damit auch den Wanderpreis und den Eichenkranz in Gold – dies mit 5,74 Metern. Sie konnte so ihren Sieg von 2017 mit 5,70 Meter bestätigen. Ihre Schwester Marina Mettler, die 2022 den Wettbewerb gewonnen hatte, klassierte sich auf dem vierten Platz und war damit Gewinnerin eines Eichenzweigs. Platz zwei belegte Karin Zumsteg aus Wil im Aargau. Auf Platz drei mit einem Eichenkranz folgte Janine Hottinger aus Illnau. Auf den fünften Platz schaffte es Tanja Schöpf als erste Appenzellerin, sie gewann ebenfalls noch einen Eichenzweig. Bester Innerrhoder war einmal mehr Patrik Koch, der bereits zum dritten Mal nach 2021 und 2022 den Wanderpreis in Empfang nehmen durfte. Seine Weite von 4,99 Metern reichte im Gesamtklassement der Herren für den dritten Rang. Gewonnen hat der Favorit Urs Hutmacher aus Weisslingen, der den 30-Kilogramm-Stein aus dem Stand auf 5,79 Meter wuchtete.