Spardruck enorm – Grossprojekte belasten den Nettoverschuldungsquotient

Der Voranschlag der Gemeinde Hundwil fürs Jahr 2022 sieht ein Gesamtergebnis der Erfolgsrechnung in Höhe von -9'000 Franken vor. Dieses Ergebnis resultiert aus einem Aufwand von 7'700'550 Franken und einem Ertrag von 7'691'550 Franken. Die budgetierten Nettoinvestitionen der Investitionsrechnung betragen 855'000 Franken.

  • (Bild: Archiv app24 / Hans Ulrich Gantenbein)

    (Bild: Archiv app24 / Hans Ulrich Gantenbein)

Der im Vergleich zu Vorjahren tiefe Aufwandüberschuss basiert auf einem enormen Spardruck, dies mit der Vorgabe den Nettoverschuldungsquotienten unter 200% zu halten. Es soll damit aufgezeigt werden, dass durch die Grossprojekte «Sanierung Schulanlage Mitledi» und «Anschluss des Abwassers der ARA Schmitten an die ARA Au, St. Gallen» ein enormer Druck entsteht, dass der Nettoverschuldungsquotient nicht über die Limite von 200% ansteigt und letztendlich kantonale Aufsichtsmassnahmen zum Tragen kämen.

Sparmassnahmen können nur auf wenige Positionen verteilt greifen, dies sind insbesondere die Konten des baulichen Unterhalts. Diese wurden nun für 2022 stark gekürzt im Bewusstsein, dass somit kaum mehr Spielraum besteht. Die Planung des Unterhalts wird in den Ressorts umsichtig über fünf Jahre vorgenommen und aufgeteilt. Eine Umsetzung nachhaltiger Sparmassnahmen, ohne einen Qualitätsverlust der wichtigen Infrastruktur in der Gemeinde zu erleiden, stellt eine riesige Herausforderung dar. Der Kostendruck im Sozial- und Gesundheitswesen ist zusätzlich enorm und gibt sehr hohe Kostenpositionen vor. Die Aufgabenerfüllung muss gewährt bleiben, den Vorgaben entsprechen und setzt Kostenkontrolle und grosses Augenmerk auf die Finanzplanung voraus.

Das Projekt «Überbauung Katzenbühl» steht nach langen Vorarbeiten nun endlich auf der Spur einer möglichen Umsetzung und soll in Hundwil eine Entwicklung ermöglichen. Der Umsetzungstermin ist noch nicht genauer definiert. Das Projekt und deren mögliche, positiven Auswirkungen sind deshalb in der Finanzplanung noch nicht enthalten.
Der Anschluss an die ARA Au, St.Gallen ist ein wichtiges Projekt mit Blick in die Zukunft und soll bis 2025 definitiv umgesetzt sein. Anzumerken gilt es, dass damit nicht alle Abwasserableitungen aktualisiert sind, da lediglich ein grösserer Anteil des grossräumigen Gemeindegebiets an die jetzige ARA Schmitten angeschlossen ist.

Das Gesamtprojekt «Ortsdurchfahrt Hundwil» konnte aufgrund von Einsprachen, welche nicht bereinigt werden konnten, nicht vollständig umgesetzt werden. Es wurden hohe Planungskosten dafür getätigt, welche Kanton und Gemeinde nun abschreiben müssen. Der Gemeindeanteil von 41’000 Franken wird in der Investitionsrechnung verbucht und belastet zusätzlich die Erfolgsrechnung 2022 mit einer ausserordentlichen Abschreibung.

Das Projekt «Ortsplanungsrevision» wird Hundwil auch im 2022 noch beschäftigen und hohe Kosten im Bereich externe, fachliche Projektarbeiten auslösen. Die Steuereinnahmen wurden aufgrund aktueller Durchschnittswerte innerhalb der Gemeinde etwas tiefer budgetiert. Insbesondere die Sondersteuern schienen in den letzten Jahren als zu hoch eingeschätzt.

Von den geplanten Investitionsausgaben im 2022 mit 871’000 Franken entfallen 400’000 Franken auf das laufende Projekt «Anschluss des Abwassers der jetzigen ARA Schmitten an die ARA Au, St.Gallen» mit Umbau der bestehenden ARA in ein Pumpwerk. Für Abwasserkanäle im Bereich «Helchen», Optimierung und Ersatz einer Wasserleitung im Bereich «Pfand» sowie den Anschluss der gemeindeeigenen Alpgebäude auf der Schwägalp an die geplante Wasserversorgung, sind weitere Investitionsausgaben vorgesehen. Beim Alprecht «Bächli», grosse Schwägalp, ist ein Kleintierstall inklusive WC-Anlage mit 70’000 Franken vorgesehen. Hier mussten ebenfalls noch Kostenoptimierungen vorgenommen werden.

Weitere Artikel

Schreibe einen Kommentar