Der «Sonneblick» widmet sich seit achtzig Jahren der Diakonie und Bildung. Gegründet wurde der heute zwei Häuser umfassende Komplex am 1. März 1933 von Pfarrer Paul Vogt, damals für Arbeitslosenkurse. Während des 2. Weltkrieges und des Ungarnaufstandes 1956 fanden Flüchtlinge in Walzenhausen Zuflucht. Es folgten Wochen für Kriegsgeschädigte, Blaukreuz Besinnungswochen und ab 1953 Ferienangebote für Menschen mit einer Behinderung, für erholungsbedürftige Frauen und Männer und solche für Familien. Heute kommen Gastgruppen und Gäste vor allem aus sozialen, gemeinnützigen und kirchlichen Bereichen ins Appenzeller Vorderland für Ferien, Kurse, Weiterbildungen oder Projektwochen.
Türchen geöffnet
Bis Mitte 2012 war die Zukunft des «Sonneblicks» ungewiss und dass in einer Zeit, wo sein Engagement für Randständige mehr denn je gebraucht wird. Für den Umbau mussten aber 2,1 Millionen Franken aufgebracht werden, ein erstes Projekt hätte gar 6 Millionen Franken gekostet. Kein leichtes Unterfangen. Bis heute sind dank Privatpersonen, Stiftungen und Landeskirchen 1,6 Mio. Franken gesprochen. Für die restliche halbe Million muss der «Sonneblick»eine Hypothek aufnehmen. Hausleiter Adrian Keller ist zuversichtlich: «Bisher ist immer noch ein Türchen aufgegangen.» Bereits ausgebaut ist die enge Zufahrtstrasse, sodass heute Busse und Cars bis vor die Haustüre fahren können. Die Kosten von 300‘000 Franken werden je zur Hälfte einerseits von der Gemeinde und andererseits vom Sonneblick und der örtlichen Flurgenossenschaft bezahlt. Seit dem 12. November ist der Umbau der Gästehäuser in vollem Gange und trotz der strengen Wintermonate konnte der Zeitplan eingehalten werden. Wie Bauführer Stefan Züst erklärte, waren Ende Januar die Rohbauarbeiten planmässig und ohne unliebsame Überraschungen erledigt. Derzeit entstehen im Haus 1 sechs neue Gästezimmer im Erdgeschoss und ein heller Gruppenraum mit Aussicht auf den Bodensee. Der Kostenvoranschlag kann bis heute eingehalten werden.
Insgesamt 29 Zimmer
Im Erdgeschoss des Hauses 1 entstehen obgenannte Zimmer sowie der lichtdurchflutete Gruppenraum. Die Haustechnik wird erneuert, Zugänge für Küche und Recéption optimiert sowie im dritten Obergeschoss drei weitere rollstuhlgängige Zimmer mit Nasszellen eingebaut. Das Gründerhaus (Haus 2) wird den feuerpolizeilichen Auflagen angepasst, vier neue Zimmer mit Etagendusche erstellt und eine Betriebswohnung eingebaut. Da der Kostenvoranschlag eingehalten werden kann, erhält das obere Haus 1 zusätzlich die notwendige Aussenrenovation. Schlussendlich wird der Sonneblick bei der Wiedereröffnung zum Jahresfest am 16. Juni diesen Jahres 29 Zimmer mit 40 Betten umfassen. Die ersten Gäste beziehen die neuen Zimmer einen Tag später.