«Die Ertragslage bei den Steuern zeigte sich stabil und über den Erwartungen», konnte Präsident Hans Dörig unter dem dritten Traktandum verkünden. Der Steuerfuss wurde einstimmig bei 13 Prozent belassen. Damit ist auch gesagt, dass der Kirchenrat in St. Martin nicht im Übermass mit Kirchenaustritten konfrontiert wurde. In seiner Begrüssung zeigte sich Hans Dörig betroffen über das Ausmass an Leid, das in der Publikation des Pilotberichts zu den Missbrauchsfällen am 12. September zutage getreten ist. Der Machtmissbrauch einzelner Kirchenvertreter und die Vertuschungsbemühungen von Vorgesetzten stimmten ihn traurig und seien weder zu entschuldigen noch zu relativieren. Es sei jedoch falsch, nun die Kirche als ganze Institution an den Pranger zu stellen. Auch der scheidende Kassier Simon Koster sprach in seinem Abschieds- und Dankeswort die Situation der katholischen Kirche an.
Pius Rusch übernimmt von Simon Koster
Einstimmig gingen die Wahlgeschäfte über die Bühne. Hans Dörig wurde als Präsident einstimmig wiedergewählt wie auch die übrigen Kirchenräte Antonia Manser-Rechsteiner und Doris Manser. Die Ersatzwahl für Pius Rusch, den Hans Dörig als regelmässigen Kirchgänger empfahl, erfolgte einstimmig. Voll des Lobes war Hans Dörig für den scheidenden Kassier Simon Koster, der dem Gremium nicht nur im Finanzwesen, sondern auch im IT-Bereich mit profunden Fachkenntnissen gedient habe. Ja, vielleicht würde man dereinst noch im Landsgemeindering seinen Namen hören, werweisste der Präsident. Einstimmig bestätigt wurden auch die Revisorinnen Katja Gmünder und Franziska Inauen.
Aus dem Pfarreirat traten Karin Bürzle und Margrith Signer zurück. Mit Applaus wurden Andrea Inauen-Räss und Christina Inauen-Schiegg als neue Pfarreirätinnen begrüsst.
Heizungsanlage und Wonnenstein
Als fünftes Traktandum billigte die Kirchhöri einstimmig den Kredit von 240’000 Franken für eine neue Heizungsanlage. Die im Jahr 1986 eingebaute Elektroheizung ist ineffizient, verursacht hohe Energiekosten und ist störungsanfällig geworden. Der Kirchenrat hat sich nach eingehender Prüfung verschiedener Varianten für eine Wärmepumpe mit Erdsonde entschieden. Es wird mit 25 bis 30 Prozent geringeren Stromkosten gerechnet. Da in etwa 15 Jahren auch eine grosse Kirchenrenovation ins Haus steht, könnte dann eine Photovoltaikanlage auf das Dach der Kirche kommen. Auch die Energiegewinnung aus dem Grundwasserstrom des Schwendebachs wird vom Kirchenrat noch geprüft.
Einstimmig folgte die Kirchhöri dem unter Traktandum sechs eingebrachten Antrag, einen Einmalbeitrag von 10’500 Franken an die Renovation des Klosters Wonnenstein zu entrichten. Damit leistet St. Martin Schwende den Beitrag, den die Kirchenräte Innerrhodens aufgrund der Anzahl Kirchbürger der Kirchgemeinde Schwende zugedacht haben, um das gemeinsame Ziel von 150’000 Franken zu erreichen. Diese gehen an die Renovation der weltlichen Gebäude für insgesamt 8 Millionen Franken, während die Sanierung der Klosterkirche (5,5 Millionen Franken) durch Spenden bestritten wird.
Friedhofskerzen und Heilig Grab
Aus dem reichhaltigen Jahresbericht des Präsidenten ging hervor, dass sieben Mädchen und sieben Buben am Weissen Sonntag Erstkommunion feiern durften. Am Erntedankfest am 16. September standen sechs Ministrantenverabschiedungen fünf Ministrantenaufnahmen gegenüber.
Auf dem Friedhof werden die Erdbestattungen 1999 bis 2002 aufgehoben. Die Frage nach den verschwundenen Friedhofskerzen wurde mit einer Fotofalle geklärt: Diese verewigte einen Fuchs mit Kerze in der Schnauze.
Ein anderes Foto zeigte die strahlenden Mesmerinnen vor dem aufgebauten Heilig Grab St. Martin. Es wird am Karfreitag erstmals seit über 50 Jahren wieder aufgestellt.