Am frühen Dienstagabend wurde das Siegerprojekt aus dem Architekturwettbewerb für ein neues Alterszentrum in Gais präsentiert. Die Jury hat nach zwei Tagen Vorausscheidungen und Diskussionen im Juni aus zehn eingereichten Projekten fast einstimmig ein innovatives, aussergewöhnlich umgesetztes Modell mit dem Namen Papillon erkoren. Entwickelt hat es das Architekturbüro Bob Gysin und Partner, Spezialisten für derartige Institutionen. Schweizweit hat das Zürcher Unternehmen mit 50 Mitarbeitenden über zwei Dutzend Alters- und Pflegeheime geplant und realisiert, unter anderem das neue Alters- und Pflegezentrum in Appenzell.
Ein erlebnisreicher Alltag
«Papillon» zeichnet sich durch eine facettenreiche Bauvolumensetzung mit geometrisch frei gestalteten, sternförmigen Elementen und durchgängig verbundenen Häusern und Freiräumen aus. Die Durchlässigkeit des nach allen Seiten offenen Erdgeschosses bietet den künftigen Bewohnerinnen und Bewohner des Pflegeheims mit Demenzabteilung und betreutem Wohnen einen erlebnisreichen Alltag. Die Fach- und Sachjury, bestehend aus Architekten und Vertreterinnen des Gemeinderats sowie des bestehenden Alterszentrums, hat mutig und zukunftsgerichtet ein markantes Projekt gewählt, das anstatt eines Spitalcharakters ein attraktiver Lebensort für Generationen sein kann, begründete Jurypräsident Beat Loosli, Architekt ETH BSA SIA.
Aussenhülle mit viel Holz
Das prägnante mehrfach gegliederte Ensemble gefällt durch die geschickte Einbindung in die Topografie, die Berücksichtigung der ortsbildenden Volumina, eine kompakte innere Organisation. Die spielerische Anordnung von Zimmern und Flurflächen versprechen attraktive Innenflächen und zusammen mit den von Landschaftsarchitekten Lorenz Eugster (Zürich) geplanten Aussenräumen eine begeisternde Aufenthaltsqualität. Die Aussenhülle wird mit viel Holz gestaltet werden. Die Planer arbeiteten mit Elektrofachplanern und Holzbaufachleuten zusammen.
Bis Samstag können Modelle und Pläne der eingereichten Projekte im Mehrzweckgebäude Weier am westlichen Dorfeingang von Gais besichtigt werden.