Der Alarm traf etwas später ein als gewohnt. «Absichtlich», so Kommandant Fabian Fässler schmunzelnd, «um den Nervenkitzel etwas anzukurbeln». Im Nachhinein stellte sich heraus, dass der Alarm etwas unspezifisch war, zumal einige an einen anderen Standort ausrückten. Nichtsdestotrotz waren aber alle Einsatzkräfte zügig an Ort und Stelle. Innerhalb von fünf Minuten stand auch das Tanklöschfahrzeug bereit.
Schweissanlage verursachte den Brand
Das «Unheil» war durch unsachgemässes Bedienen einer Schweissanlage in der Garage entstanden. Starker Rauch quoll unter dem Garagentor hervor und war von weitem schon zu sehen. Zügig war die Atemschutz-Truppe bereit, um sich auf die Suche nach allfällig verletzten Personen zu machen. Auch aus dem Fenster im oberen Stock rief eine Person um Hilfe und machte darauf aufmerksam, dass sein Kollege nicht ansprechbar sei. Dabei handelte es sich um eine betagte Person, welche vor Kurzem die Hüfte operiert hatte und deshalb nicht fähig war, das Gebäude eigenständig zu verlassen.
In der Garage stand zudem immer noch das Auto, an welchem vorgängig hantiert worden war. Das darin befindende Kind wurde erstaunlich schnell lokalisiert und in Sicherheit gebracht. Der neben dem Auto auf dem Boden liegende Jugendliche wurde bewusstlos geborgen und zügig von den Sanitäterinnen in Empfang genommen und versorgt.
Der junge Mann aus dem oberen Stockwerk konnte eigenständig über die Leiter aus der Gefahrenzone begleitet werden. Er schien unverletzt, jedoch stellte sich heraus, dass er verwirrt war und bei einer kleinen Unaufmerksamkeit das Gelände querfeldein verlassen wollte. Die Einsatzkräfte hatten alle Hände voll zu tun. Der ältere Mann musste mittels Korbtrage geborgen werden.
Wassereinspeisung über zwei Hydranten
Um das Übergreifen des Feuers auf das Wohnhaus zu verhindern, fiel die Entscheidung, einen Dachschnitt zu setzen. Die Wassereinspeisung erfolgte über zwei Hydranten, allerdings standen diese nicht in unmittelbarer Nähe. Um die 750 Meter Schlauch mussten dazu verlegt werden. Aber auch diese Arbeit wurde zügig erledigt, der Brand konnte gelöscht und das Wohnhaus geschützt werden.
Der Einsatzleiter koordinierte den Ablauf mit ruhiger, aber konsequenter Art. Die Übungshelfer waren mit dem Einsatz sehr zufrieden und hatten, wenn überhaupt, nur Kleinigkeiten zu beanstanden. Laut Kommandant Fässler war es eine Übung mit nicht allzu grossen Herausforderungen. Aber auch eine solche Übung verlangt überlegtes Handeln. Er betonte explizit, dass die Rettung des älteren Herrn zwar eine gewisse Zeit in Anspruch genommen hat, es aber unabdingbar sei, in einer solchen Situation überlegt und ruhig zu bleiben.
Zwei Beförderungen
Nach der Schlussbesprechung erwähnte Fabian Fässler die fünf Kameraden, welche ihre letzte Hauptübung absolvierten. Thomas Ulmann, Yves Ulmann, Manuel Rusch, Urs Rusch und Stefan Dörig wurde ihr jahrelanger Einsatz verdankt. Natürlich rücken auch immer wieder junge, talentierte Einsatzkräfte für die Routiniers nach. Corina Fässler und Carlo Inauen durften von Fabian Fässler das Abzeichen für den Unteroffizier entgegennehmen. Aufgrund der erfolgreichen Ausbildung zur Gruppenführerin, respektive Gruppenführer wurden sie ehrenhaft befördert und erhielten von ihren Kameradinnen und Kameraden die Anerkennung in Form eines Applauses.
Lobende Worte seitens des Bezirksrates
Unter den Zuschauern waren nebst treuen Mitgliedern der alten Garde auch Bezirkshauptmann Albert Mösler, Markus Stäger und die Feuerwehrbeauftragte Sandra Wild-Wyss. Letztere richtete dann auch lobende Worte an die Männer und Frauen des Korps. Der ständige unermüdliche Einsatz jahrein-jahraus sei nicht selbstverständlich und bedürfe der Aussprache eines grossen Dankes.