«Säntis Schwebebahn AG» reicht neues Gesuch für Ersatz der Seilbahn ein

Ende Mai 2023 hat die «Säntis Schwebebahn AG» ein neues Plangenehmigungsgesuch beim Bundesamt für Verkehr (BAV) für den Ersatz der Seilbahn auf den Säntis eingereicht. Nachdem das erste Gesuch aufgrund einer Einsprache zurückgezogen wurde, hat das Planungsteam das Projekt überarbeitet und eine neue Variante erarbeitet.

  • Entgegen dem ersten im vergangenen Jahr präsentierten «Projekt Schwebebahn 2025» sollen gemäss den überarbeiteten Plänen die Tal- und Bergstation weiterhin genutzt werden. Damit bleibt das ikonische Aussehen der Mehrzweckbaute auf dem Säntis erhalten. (Visualisierung: zVg)

    Entgegen dem ersten im vergangenen Jahr präsentierten «Projekt Schwebebahn 2025» sollen gemäss den überarbeiteten Plänen die Tal- und Bergstation weiterhin genutzt werden. Damit bleibt das ikonische Aussehen der Mehrzweckbaute auf dem Säntis erhalten. (Visualisierung: zVg)

Im Januar 2019 war die Schwägalp von einem ausserordentlichen Lawinenereignis betroffen, wobei auch die erste der beiden Seilbahnstützen beschädigt wurde. In der Folge wurde diese durch eine ergänzende Tragkonstruktion verstärkt, sodass die Sicherheit wieder gewährleistet und auch nachgewiesen werden kann. Aktuelle Windlast- und Lawinengutachten fordern für eine Stütze höhere Festigkeit und einen massiven Lawinenschutz. Deshalb hat das BAV die Betriebsbewilligung für die Luftseilbahn Schwägalp-Säntis mit der bestehenden Stütze bis ins Jahr 2025 beschränkt.
Die «Säntis-Schwebebahn AG» plant nun, die bestehende Seilbahn komplett zu ersetzen, damit auf die erste Seilbahnstütze und einen massiven Lawinenschutz in der Säntis-Nordwand verzichtet werden kann.

Erstes Gesuch zurückgezogen

Das Plangenehmigungsverfahren (PGV) für ein erstes Seilbahnersatzprojekt, bei dem die neue Bergstation in die bestehende Nordkaverne der Swisscom eingebaut worden wäre, wurde Ende 2021 eröffnet. Die damals eingegangene Einsprache, welche die Prüfung der Schutzwürdigkeit des gesamten Gipfelgebäudes forderte, wurde vom Bundesamt für Kultur gestützt. Durch die schliesslich unausweichlich notwendige Prüfung der Schutzwürdigkeit wäre das Projekt terminlich schwierig planbar und nicht in der notwendigen Frist realisierbar gewesen.

Projekt angepasst

Aus diesen Gründen habe die «Säntis Schwebebahn AG» das Projekt so angepasst, dass die neue Seilbahn auf der bestehenden Achse realisiert werde, so heisst es in der Medienmitteilung der «Säntis Schwebebahn AG» vom Freitag. Dadurch blieben sowohl die Tal- wie die Bergstation äusserlich praktisch unverändert.
Auch im neuen Projekt wird auf die erste Seilbahnstütze und somit auf einen Lawinenschutz verzichtet. Für die Ersatzanlage muss daher nur noch ein etwas höherer Mast im Bereich der heutigen «Stütze 2» errichtet werden. Die Möglichkeit für den Ein- und Ausstieg von Berggängern und Skifahrern ist durch den Zwischenausstieg weiterhin gegeben.

Betriebsunterbruch

«Die Erneuerung der Seilbahn auf der bestehenden Achse hat zur Folge, dass die baulichen Aufwände geringer ausfallen werden, der Betriebsunterbruch jedoch länger dauern wird», wie in der Medienmitteilung weiter geschrieben steht.

Terminplan steht

Gemäss aktuellem Terminplan wird noch 2023 die Bewilligung für das Projekt erwartet. Wenn keine Einsprachen oder andere Verzögerungen erfolgen, soll das nächste Jahr für die Detailplanung genutzt und erste Aufträge erteilt werden. 2025 sollen erste Bauarbeiten, insbesondere die Stützenfundamente und die neuen Verankerungen der Tragseile in der Bergstation ausgeführt werden. Der eigentliche Umbau mit dem erwähnten Betriebsunterbruch und der Wiedereröffnung soll im Jahr 2026 stattfinden. Danach müssen alle alten Stützenfundamente zurückgebaut werden. «Kann dieser Terminplan eingehalten werden, muss die Betriebsbewilligung nur geringfügig verlängert werden», heisst es abschliessend in der Medienmitteilung.

15
2

Weitere Artikel

Schreibe einen Kommentar