Im bestehenden Werkhof an der Feldlistrasse 3 sind aktuell das Feuerwehrdepot und das Strassenbauamt untergebracht. Der Bedarf nach erweiterten und geeigneteren Räumlichkeiten für die beiden Betriebe ist klar vorhanden, wie der Bezirksrat Oberegg in seiner Mitteilung festhält. Seit einigen Jahren werden die Sanierung sowie ein allfälliger Neubau am bisherigen verkehrstechnisch sehr geeigneten Standort verfolgt. Die Platzbedürfnisse sind aber angesichts der vorgesehenen Zusammenführung der bezirkseigenen Werke (Feuerwehr, Strassenbauamt, Wasserversorgung) auf der eigenen Liegenschaft nicht abzudecken, wie dies eine Studie aus dem Jahr 2021 aufzeigt. Aufgrund laufender Investitionen und auch mangels geeigneter Optionen ist mit weiteren Planungsmassnahmen zugewartet worden.
Bei solchen Entwicklungsabsichten gilt es auch, die Berechtigung von Organisationen zu prüfen. Aus dieser Prüfung hat sich klar ergeben, dass die Feuerwehr Oberegg-Reute als Organisation in den kantonalen Feuerwehrstrategien nicht in Frage gestellt ist. Die feuerschutztechnische Abdeckung für beide Gemeinden zu erhalten, ist schon aufgrund der geforderten Einsatzzeiten sinnvoll und nötig, teilt der Bezirksrat Oberegg mit. Weiter heisst es von ihm, dass auch eine Betriebszentrale der Feuerwehr weiterhin notwendig und im Radius des Dorfzentrums zu platzieren ist, da sonst die Anfahrtszeiten zu den Aussengebieten wie zum Beispiel Büriswilen, Mohren oder Honegg nicht eingehalten werden können.
Aktuell steht die Liegenschaft Parzelle 1344 an der Feldlistrasse 14 in Oberegg zum Verkauf. Anfang Juli ist aus der Bevölkerung durch eine Initiantengruppe der Antrag an den Bezirksrat Oberegg gerichtet worden, diese Kaufmöglichkeit der Oberegger Stimmbürgerschaft zu unterbreiten. Die Eigentümerschaft erklärt sich bereit, das Grundstück inklusive Bauten zum Preis von 2’200’000 Franken dem Bezirk Oberegg zu überlassen, sofern dies von der Bevölkerung genehmigt wird. Beim Kaufpreis soll berücksichtigt werden, dass es sich zum gegenwärtigen Zeitpunkt um das einzige verfügbare zentral gelegene Grundstück handelt, welches dem angedachten Zweck dienen könnte.
Die Grundidee, die Liegenschaft als alternativen Standort für das Feuerwehrdepot, das Strassenbauamt und allenfalls für weitere Bedürfnisse in Betracht zu ziehen, ist gemäss Bezirksrat nachvollziehbar. Bisher stand dieser Standort nicht zur Diskussion. Der Bezirksrat Oberegg beurteilt die angebotene Liegenschaft 1344 aufgrund der Lage und der Platzverhältnisse grundsätzlich als mögliche und zweckmässige Standortalternative – unter der Voraussetzung eines umfassenden Neubauprojekts. Nebst einer unabhängigen Bewertung der Liegenschaft wurden bisher keine weiteren Abklärungen, Projektstudien, Bauanalysen, Kostenschätzungen usw. getätigt. Dies wäre dann je nach Abstimmungsergebnis Gegenstand für das weitere Vorgehen.
Somit konnte der Antrag der achtköpfigen Initiantengruppe vom Bezirksrat positiv beurteilt werden. Über den richtungsweisenden Kauf der Liegenschaft soll die Stimmbürgerschaft entscheiden – im Wissen, dass im Fall eines positiven Abstimmungsresultats noch diverse weitere Abklärungen ausstehen werden und eine Planung respektive eine Umsetzung eines Bauprojekts erhebliche Investitionen nach sich ziehen wird.
Der Bezirksrat Oberegg folgt dem Antrag und unterbreitet die Vorlage der Oberegger Stimmbürgerschaft mit der Abstimmung vom 24. November 2024. Weitere Informationen werden in einem Abstimmungsmandat kommuniziert.