Regionale Produkte sind gefragt

Über das Wochenende fand im Garten vom Kapuzinerkloster das Käsefest statt. Das Angebot an verschiedenen Käsespezialitäten war gross. An der Käseprämierung wurden die besten Käse ausgezeichnet. Neu waren heuer die «Höttli».

  • Stefan Müller (links im Bild) mit den Erst- und Zweitplatzierten: Hans und Marianne Schmid (2. Mutschli), Daniela und Hans Gmünder (1. Halbhart Kuhmilch), Bruno und Maya Fässler (1. Mutschli/2. Halbhart Kuhmilch), Sepp und Silvia Inauen (1. Ziegenkäse). Abwesend war die Familie Neff, Altenalp.

    Stefan Müller (links im Bild) mit den Erst- und Zweitplatzierten: Hans und Marianne Schmid (2. Mutschli), Daniela und Hans Gmünder (1. Halbhart Kuhmilch), Bruno und Maya Fässler (1. Mutschli/2. Halbhart Kuhmilch), Sepp und Silvia Inauen (1. Ziegenkäse). Abwesend war die Familie Neff, Altenalp.

  • Die neuen «Höttli» strahlten im Sonnenschein.

    Die neuen «Höttli» strahlten im Sonnenschein.

  • Die verschiedenen Käse durften probiert werden.

    Die verschiedenen Käse durften probiert werden.

  • Ein regionales Produkt aus Oberegg: Das Bschorle-Fondue.  (Bilder: Claudia Manser)

    Ein regionales Produkt aus Oberegg: Das Bschorle-Fondue. (Bilder: Claudia Manser)

Das letzte Wochenende im Oktober hat sich bei den Käseliebhaberinnen und Käseliebhabern gut etabliert: Das Käsefest war auch heuer ein beliebter Ort und wurde gut besucht. Schon der Start am Samstag war fulminant und auch am Sonntag kamen viele Gäste, um die Käsevielfalt zu geniessen.

Neue «Höttli»

Heuer konnte der Verein «Käsefest Appenzell» endlich die neuen, eigenen «Höttli» benutzten. Endlich deshalb, weil anfänglich Corona und danach die Bauteuerung den Bau der eigenen Käsehütten verzögerte. Bisher wurden die Weihnachtshäuschen von Gais gemietet. Finanziert wurden die neuen 24 «Höttli» mit Geldern aus dem Wirtschaftsförderungsfonds Landwirtschaft zur Förderung von landwirtschaftlichen Produkten, Beiträgen der Genossenschaft Vereinigte Milchbauern-Ost (VMMO) und Tourismus Appenzell. Hinzu kam eine Eigenfinanzierung durch den Verein und sehr viel Eigenleistung der beteiligten Käser. «Beim Projekt ‹Höttli› war Bedingung, dass alle damit einverstanden waren und auch mithalfen», erklärte Landeshauptmann Stefan Müller am Samstagabend anlässlich der Prämierung. «Jetzt stehen die ‹Höttli› hier und es ist ein schönes Bild.»

Alpkäseprämierung

Am Samstagabend standen die Älplerinnen und Älpler der Alpen aus dem Kanton im Mittelpunkt. Die besten Käse wurden anlässlich der kantonalen Alpkäseprämierung ausgezeichnet. Die Experten Sepp Artho und Fredy Ammann hatten die verschiedenen Alpkäse nach vier Kriterien zu bewerteten. Dazu gehörten die Lochung, der Geschmack, der Teig und natürlich das Äussere.
«Die Taxierung ist ein Qualitätsmerkmal. Es ist wertvoll, dass zwei Experten mit einem kritischen Blick den Käse bewerten und den Bauern Rückmeldungen geben», sagte Stefan Müller. Sepp Artho, für ihn war es im Hinblick auf seine bevorstehende Pensionierung die letzte Taxierung in Appenzell, meinte: «In den vergangenen vierzehn Jahren durfte ich viele interessante und wertvolle Begegnungen mit den Bauersleuten machen.» Bei der Taxierung sei schon beim ersten Eindruck erkennbar, ob der Käse mit Liebe gepflegt wurde. Das wichtigste Kriterium sind Teig und Aroma. «Der Appenzeller Alpkäse hat eine sehr hohe Qualität», so der Käsefachmann. Zu den versammelten Bauern sagte Artho: «Danke für eure wertvolle Arbeit. Ich kann nur sagen – weiter so. Ihr seid auf einem guten Weg.»
Der erste Platz in der Kategorie Ziegenkäse ging an die Alp Fählen von Silvia und Sepp Inauen. In der Kategorie Halbhart-Alpkäse aus Kuhmilch erhielt die Alp Spitzigstein von Daniela und Hans Gmünder die höchste Punktzahl. Die Kategorie Mutschli Kuhmilch gewann die Alp Grosshüten von Maya und Bruno Fässler.

Käsehandwerk zeigen

Mit dem Käsefest will der Trägerverein «cheese-festival» das Bewusstsein für Regionalität fördern und die Qualität der angebotenen Waren hervorheben. Der Verein hat sich zum Ziel gesetzt, die Wertschöpfung der Käseproduktion in den Regionen zu fördern sowie Konsumentinnen und Konsumenten die Lebensweise und das Brauchtum der Regionen, insbesondere im Zusammenhang mit Käse näher zu bringen.
«Mit dem Käsefestival können wir das traditionelle Handwerk zeigen, das Wertschätzung braucht und auch verdient», sagte Stefan Müller. Im Organisationskomitee für das Käsefest Appenzell sind: Mathias Koch und Hans Gmünder (Einrichtung), Mechtild Grubenmann (Festwirtschaft), Rahel Mettler (Finanzen und Vertretung vom Kanton Appenzell Innerrhoden im Trägerverein), Maria Fässler (Administration), Iwana Schönenberger (Kommunikation und Werbung) sowie Jasmin Bieri und Tanja von Moos vom Trägerverein.
Die Teilnahme an den verschiedenen Märkten steht allen Mitgliedern offen. So waren heuer auch Produzenten aus Freiburg oder dem Baselbiet vor Ort. Mit Käsehörnli, Raclette oder Käsefladen verwöhnten die Bäuerinnen das Publikum im Festzelt. Mit einem schönen Rahmenprogramm und verschiedenen Formationen wurde der Anlass musikalisch untermalt. Landeshauptmann Stefan Müller meinte denn auch: «Ich erhielt viele Rückmeldungen von den Besuchern und fast ausschliesslich positive. Das Bedürfnis nach regionalen Produkten ist gross.»

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