Regierungsrat lädt zu Kulturerbe-Stammtischen

Das Departement Bildung und Kultur erarbeitet zurzeit im Auftrag des Ausserrhoder Regierungsrates eine Kulturerbe-Strategie. Da das Kulturerbe von der hiesigen Bevölkerung geschaffen und weitergegeben wird, sollen sich Ausserrhoderinnen und Ausserrhoden daran beteiligen.

  • Gesellige Diskussionen über das Kulturerbe im Kanton Appenzell Ausserrhoden. (Illustration: zVg/Sophia Freydl)

    Gesellige Diskussionen über das Kulturerbe im Kanton Appenzell Ausserrhoden. (Illustration: zVg/Sophia Freydl)

In der ersten Junihälfte findet deshalb ein Mitwirkungsverfahren statt, teilte die Kantonskanzlei mit: Vertretende der verschiedenen Kulturerbe-Institutionen im Kanton sowie hiesige private Akteure und Akteurinnen aus traditionellem Handwerk oder Brauchtum sind anlässlich von drei Stammtischen eingeladen, ihre Ideen einzubringen.

Das Ausserrhoder Kulturerbe umfasst materielle sowie immaterielle kulturgeschichtliche Zeugnisse, die einzigartig und unersetzlich sind. So abstrakt es klingt, so vertraut und bekannt ist uns das Kulturerbe. Es begegnet uns im Alltag auf Schritt und Tritt: Es sind die typische Umgebung, die hiesigen Traditionen, Kunst, Gebäude, das Handwerk, der Dialekt oder auch das Essen – alles, was unseren Zusammenhalt und unser Selbstverständnis prägen und den Kanton ausmacht.

Schutz und Erhalt

Zurzeit gibt es jedoch keine gesetzliche Grundlage, die verhindern könnte, dass bedeutende Kulturgüter wie frühe Appenzeller Sennenstreifen oder einzigartige Musterbücher – bedeutende Zeugnisse der einstigen Ausserrhoder Textilindustrie – ohne weiteres ausserhalb des Kantons geschafft werden. Es gibt auch keine Grundlagen, wie der Erhalt des immateriellen Kulturerbes – also beispielsweise besondere Handwerke oder die Mundart – gefördert werden könnte. Einzig im Bereich der kantonalen Kulturerbe-Institutionen wie der Denkmalpflege, der Kantonsbibliothek und dem Staatsarchiv gibt es Gesetze, die den Umgang mit dem Kulturerbe des entsprechenden Bereichs regeln.

Im Rahmen des Regierungsprogramms klärt Ausserrhoden deshalb, was Kulturgut von kantonaler Bedeutung ist, welchen Stellenwert es hat und wie damit umgegangen wird. Mit der zukünftigen Kulturerbe-Strategie sollen die Grundlagen für ein koordiniertes Vorgehen im Bereich des Kulturerbes im Kanton gelegt werden.

Ideen sind gefragt

In den kommenden Tagen werden die Organisationen aus dem Bereich Kulturerbe angeschrieben und die breite Öffentlichkeit über Plakate, Flyer und Social Media informiert und zu drei Kulturerbe-Stammtischen in den verschiedenen Kantonsteilen eingeladen: Donnerstag, 6. Juni 2024, 18-21 Uhr, in der «Krone» Trogen; ienstag, 11. Juni 2024, 18-21 Uhr, in der «Linde» Heiden; Donnerstag, 13. Juni 2024, 18-21 Uhr, im «Löwen» Urnäsch. An diesen Abenden werden laut Mitteilung folgende Fragen erörtert: Was sollte (auch Neues oder Anderes) als Kulturerbe wahrgenommen werden? Was soll mit dem Kulturerbe geschehen? Wo besteht Handlungsbedarf? Und schliesslich: Wer soll bei diesem Thema einbezogen werden oder etwas beitragen können?

Das Amt für Kultur freut sich über die unterschiedlichsten Teilnehmenden und deren Ideen. Diese bilden den Ausgangspunkt für die Überlegungen zur ersten Kulturerbe-Strategie von Appenzell Ausserrhoden. Da diese für den ganzen Kanton gelten soll, kann allerdings nicht garantiert werden, dass alle geäusserten Vorschläge in die Strategie Eingang finden werden.

Aufgrund der begrenzten Platzzahl ist eine Anmeldung bis 30. Mai 2024 über www.ar.ch/kulturfoerderung (–> Kulturerbe-Strategie) erforderlich. Es ist auch möglich, sich an gleicher Stelle schriftlich zu äussern.

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