Rasenspielfeld Wies statt Sportanlage Langmoos

Der Gemeinderat Heiden möchte die lange Leidensgeschichte der Sportanlage Langmoos beenden und stattdessen das bestehende Rasenspielfeld bei der Schulanlage Wies erweitern. Es soll ein 2. Liga-regional-konformes Fussballspielfeld entstehen. Die Kosten dafür betragen 750‘000 Franken. Die Erweiterung könnte in der Grundwasserschutzzone erfolgen.

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Mit dem Baubeginn der Schulanlage Wies verlor die Gemeinde die Aussensportanlage mit dem Fussballfeld, welches intensiv vom FC Heiden genutzt worden war. Aufgrund dieser Sachlage wurden Lösungen für eine neue Aussensportanlage gesucht. Im September 1991 stimmten die Stimmbürger der Gemeinde Heiden dem Baukredit für die Mehrzwecksportanlage Langmoos zu. Ein langjähriger Rechtsstreit verhinderte den Bau bis heute. Mit dem Verwaltungsgerichtsentscheid vom 29. September 2010 wurde entschieden, dass für die projektierte Mehrzweck-Sportanlage Langmoos ein neues Baugesuchsverfahren eingeleitet werden müsse. Aufgrund der Aussichtslosigkeit einer Beschwerde verzichtete der Gemeinderat damals auf einen Weiterzug an das Bundesgericht.

Weitere Abklärungen des Gemeinderates zusammen mit dem beauftragten Architekturbüro für die Ergänzung der Sportanlagen haben ergeben, dass die Sportanlage Langmoos als Aufschüttung und reduziert auf eine 100-Meter-Bahn und Weitsprunganlage auch in der Grundwasserschutzzone realisiert werden kann. Im Frühling 2013 hat der Gemeinderat einen Projektierungskredit für eine solche Anlage über 85‘000 Franken dem Referendum unterstellt. Dieses wurde nicht ergriffen. Auf eine Stimmrechtsbeschwerde dagegen ist der Regierungsrat nicht eingetreten und hat dabei auch materiell ausgesagt, dass die Stimmbürgerschaft frei ist, einen im Jahr 1991 getroffenen Entscheid revidieren zu können. Bei einer nochmaligen sorgfältigen Prüfung der Situation hat der Gemeinderat entschieden, der Stimmbürgerschaft zu beantragen, auf die Sportanlage Langmoos zu verzichten. Gleichzeitig soll das bestehende Rasenspielfeld beim Schulhaus Wies auf Fussball-2. Liga-regional-konforme Masse erweitert werden.

Eine Erweiterung des Rasenspielfeldes anstelle der Sportanlage Langmoos hat entscheidende Vorteile. Es ist aufgrund der Nähe zum Schulhaus Wies auch für den Schulsport von Nutzen und benötigt kein separates Garderobengebäude und keinen Geräteraum. Zudem ginge damit weniger Kulturland für die Landwirtschaft verloren. Eine 100-m-Bahn erachtet die Schule nicht für nötig, weil solche Wettbewerbe im Schulturnen auch quer über das Fussballfeld durchgeführt werden können. Die Erweiterung des Rasenspielfeldes kostet gemäss Kostenschätzung 750’000 Franken gegenüber 1.4 Millionen Franken für den Bau einer «abgespeckten» Sportanlage Langmoos gemäss Referendumsbeschluss.

Der Gemeinderat hat aufgrund dieser Überlegungen im Herbst 2013 entschieden, auf eine erneute Projektierung der Sportanlage Langmoos gemäss Referendumsbeschluss zu verzichten und hat ergänzende Abklärungen mit dem Amt für Umwelt bezüglich Grundwasserschutz in Auftrag gegeben. Gleichzeitig, aber unabhängig davon, hat der Kanton Grundwasserprüfungen im Langmoos in Auftrag gegeben. Die Projektgruppe Sportanlagen wollte erst die Resultate abwarten. Als sich diese jedoch immer weiter verzögerten, prüfte sie zusammen mit dem Amt für Umwelt bereits vorab die Thematik eines Rasenspielfeldes Wies (ein grosser Teil des Rasenspielfeldes liegt in der Grundwassesrschutzzone 2).

Die Errichtung eines Rasenspielfeldes ist aus Sicht Grundwasserschutz nur denkbar, wenn es sich dabei um eine reine Grünanlage im Sinne der Wegleitung Grundwasserschutz handelt. Der Bodenaufbau kann in Bezug auf die Materialwahl derart gestaltet werden, dass auf den Boden auftreffendes Regenabwasser in der Fläche einigermassen gut versickern kann. Hingegen können sowohl der Ballfang wie auch die Beleuchtung realisiert werden, insbesondere wenn das Versetzen der Trägerelemente besonders schonend erfolgt.

Nach diversen Gesprächen mit dem Amt für Umwelt hat der Gemeinderat das Büro Dové Plan AG, Zürich/Luzern, welches grosse Erfahrungen im Sportplatzbau hat, mit dem Vorprojekt beauftragt. Das Vorprojekt kostete 25‘000 Franken, was in der abschliessenden Finanzkompetenz des Gemeinderates liegt. Das Vorprojekt für die Erweiterung des Rasenspielfeldes Wies liegt nun vor. Es wurde vom Gemeinderat zu Handen der Information der Anstösser und weiteren Betroffenen sowie der öffentlichen Orientierungsversammlung verabschiedet.

Aufgrund der Erfahrungen mit der Sportanlage Langmoos wird vor der Urnenabstimmung über die Erweiterung des Rasenspielfeldes das Baugesuchsverfahren durchgeführt. Die Abstimmung über den Baukredit mit einem Zusatz wie «Mit der Zustimmung zu der Vorlage ist der Entscheid von 1991 betreffend Langmoos aufgehoben» soll noch im Jahr 2015 erfolgen können. Bei einer Zustimmung stünde dem Baubeginn sowie der Rasensaat nichts mehr im Wege und das erweiterte Rasenspielfeld könnte nach den Sommerferien 2016 in Betrieb genommen werden.

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