Das Hilfsprojekt setzt auf Hilfe zur Selbsthilfe – die Operationen werden durch lokale Ärztinnen und Ärzte durchgeführt.
«Grauer Star» verbreitete Krankheit
Der «graue Star» ist auch in Indien eine weit verbreitete Volkskrankheit. Ein Routineeingriff kann Abhilfe schaffen. Doch oft fehlen im betroffenen Land die finanziellen Mittel. Der Herisauer Augenarzt und Rotarier Dr. med. Florian Sutter setzt sich seit über 10 Jahren – gemeinsam mit Dr. Suhas Haldipurkar, einem lokalen Augenarzt – für die Anliegen der indischen Bevölkerung ein. Für sein ausserordentliches Engagement durfte ihn Marianne Kleiner, Präsidentin des Rotary Club Appenzell, im Rahmen des festlichen Adventskonzerts des Rotary Club Appenzell mit der höchsten rotarischen Anerkennung auszeichnen. «Es ist ein Privileg, dich in unserem Club zu haben und dir für das Engagement den ‹Paul Harris Fellow› zu überreichen», betonte Marianne Kleiner in ihrer Laudatio.
Finanzielle Mittel von nah und fern
Insgesamt sind für das Projekt «Taking Eyecare to the Unreached» 300‘000 Franken zusammengekommen. Der Initiant, Dr. med. Florian Sutter, konnte mit eigenen Mitteln sowie grosszügigen Spenden aus dem rotarischen Fonds «Global Grant» diese beachtliche Summe zusammentragen. Global Grants fördern grosse, internationale Aktivitäten mit nachhaltigen, messbaren Ergebnissen. Auch lokale Organisationen und Personen sowie weitere Rotary Clubs aus nah und fern – u.a. der RC Wangen-Isny-Leutkirch, der RC Berlin-Pankow, der RC Appenzell-Alpstein und der RC Bludenz – haben zum finanziellen Erfolg beigetragen. «Eine Augenoperation in Indien kostet rund 50 bis 70 Franken. Mit dem Betrag konnten wir also etwa 5000 Menschen das Augenlicht zurückgeben oder bedeutend verbessern», sagte Florian Sutter. Die Operationen werden durch lokale Ärztinnen und Ärzte ausgeführt. Das Projekt fördert entsprechend auch die Ausbildung und ist damit wesentlich «Hilfe zur Selbsthilfe».
Lebensqualität und Ansehen in Familie
Dieses Projekt bedeutet ein unschätzbarer Gewinn an Lebensqualität für die betroffenen Personen, welche der Welt wieder sehend begegnen können. Gleichzeitig können sie damit wieder am Leben teilnehmen, betonte Florian Sutter: «Sehende Menschen können ihre Rolle, die sie in der meist sehr grossen Familie haben, wahrnehmen und ihren Beitrag leisten. Das hat in Indien vor allem in armen Familien eine grosse – auch wirtschaftliche – Bedeutung.» Das Projekt geht nun in eine weitere Runde und soll auch in Zukunft Menschen in Indien eine Perspektive geben.