Noch bis heute Abend um 20 Uhr nähen drei fleissige Hobbyschneiderinnen trotz klammer Finger an Modulen für das rot-weiss karierte Riesenpicknicktuch «Bignik». Es soll dereinst Platz bieten für alle Bewohner der Region St.Gallen-Bodensee-Appenzell Ausserrhoden – 44 Gemeinden mit über 250 000 Bewohnern. Das Projekt wurde vom St.Galler Künstler-Brüderpaar Patrik und Frank Riklin entwickelt und umgesetzt. Bis zu den Sommerferien wurden rote und weisse Stoffe dafür gesammelt. Noch werden weitere Stoffspenden benötigt, denn die Picknickdecke wird am Ende die Fläche von etwa 29 Fussballfeldern abdecken. Abgeben kann man Stoffe in vielen Gemeinden der Region, unter anderem im Rathaus St.Gallen, wo immer wieder genäht wird, oder auf den Gemeindekanzleien von Teufen, Grub und Schönengrund. Auch freiwillige Näherinnen sind willkommen.
Am Bahnhof Herisau zeigten sich zahlreiche Passanten und Passagiere erstaunt und neugierig ob der Freiluft-Näherei. Module von 1,40 mal 1,40 Metern wurden zusammengenäht und mit Klettverschlüssen versehen, damit sie unabhängig von der Topographie, von Bäumen, Strassen oder Häusern, ausgebreitet werden können. Insgesamt wurden schon gegen 400 Module angefertigt, wusste Co-Leiterin Rita Joller, die heute mit zwei Kolleginnen an den Nähtischen sitzt. Eine erste Teilauslegung soll in der letzen Septemberwoche geschehen. Wo ist noch ungewiss. «Bignik» sei kein herkömmlicher Event, sagen die Initiatoren, sondern zeige das Kapital der (Textil-)Region.
Herisau | 14.09.2012 | 10:15 Uhr
mo
Nähen am Picknicktuch für die Region
Erste öffentliche «Bignik»-Nähwerkstatt im Appenzellerland: heute am Bahnhof Herisau.