Ende September bildete sich über dem tropischen Atlantik ein rasch an Intensität zunehmendes Sturmtief. In den Folgetagen zog ein Hurrikan mit Windspitzen von knapp 250 Stundenkilometern über den Ozean. Zu diesem Zeitpunkt lag das System etwa 5000 Kilometer entfernt von Mitteleuropa, umso beeindruckender also, dass genau dieser Sturm etwa zehn Tage später auch unser Wetter in Mitteleuropa bestimmte.
Am 9. Oktober lag das Zentrum von Ex-Hurrikan «Kirk» über dem Golf von Biskaya (Atlantikküste Frankreich). Dadurch entstand, typisch für solch eine Wetterlage über den Alpen ein Föhnsturm.
Auf der Ebenalp wurden am selben Tag Windspitzen von 148 Stundenkilometer gemessen, auch in Appenzell wurden Föhnböen um 70 Stundenkilometer registriert. Der Föhnsturm drang auch durchs Rheintal, über den Bodensee bis nach Lindau und sogar zum Zürichsee durch. In der Nacht auf den 10. Oktober brach der Föhn zusammen und Ex-Hurrikan «Kirk» sorgte in den Niederungen von Süd- und Ostdeutschland für Windspitzen von rund 100 Stundenkilometern. In Appenzell war der eigentliche Sturm zwar zu spüren, dort blieb es aber deutlich ruhiger.
Nach einem zu nassen und zu kühlen Oktoberstart stellt sich die Frage: Folgen überhaupt noch goldene Oktobertage?
Und tatsächlich, die Chancen für sonnigeres Wetter stehen gut. Diese Woche verstärk sich ein Hochdruckgebiet und in der Höhe gelangen überdurchschnittlich warme Luftmassen zu uns. Teile der Schweiz werden von den «goldenen Oktobertage» leider nur wenig mitbekommen; doch warum? Die warme Luft in der Höhe wirkt wie eine Art «Deckel», unter dem sich häufig, bevorzugt im Mittelland zäher Herbstnebel hält. In der Region Appenzell sollte es abgesehen von Morgennebel mit leichtem Föhneinfluss nebelfrei bleiben.
Vor allem in den Bergen ist prächtiges Herbstwetter vorhergesagt. Die besten Tage für eine schöne herbstliche Feierabendwanderung werden voraussichtlich Dienstag, 15. Oktober, und Mittwoch, 16. Oktober, sein, auf der Ebenalp werden Temperaturen von knapp über 15 Grad und viel Sonnenschein erwartet.