«Müüs get wiede Müüs …»

Inzwischen sind die Sennen mit den Tieren von ihren Alpen ins Tal zurückgekehrt – natürlich sauber herausgeputzt und mit «viel Freud a de Sach».

  • Impressionen vom «Öberefahre» ... (Bilder: Monika Schmid)

    Impressionen vom «Öberefahre» ... (Bilder: Monika Schmid)

Wenn ein junger Vater, wie schon sein Vater und Grossvater, die Tradition des «Öberefahre» mit Begeisterung lebt, färbt das meistens auch wieder auf seine Kinder ab. Hier sagt man dann: «Müüs get wiede Müüs …» Schon lange im Voraus haben sich die «Gäässbuebe ond -meedle» auf den besonderen Tag des «Öberefahre» gefreut, so wie zum Beispiel auch Kilian, aus dem Stamm der «Blinggere» in Gonten. Vor einem halben Jahr wurde er stolze drei Jahre alt. Sein «Sennehääss» sitzt wie angegossen und seine Augen strahlen mit dem blitzblank polierten Geschmeide des Hosenträgers um die Wette.

Fasziniert hört Kilian zu, als sein Vater mit den Sennen noch ein «Zäuerli» anstimmt. Dann wird endlich «aabgloo». Emsig trippeln die Geissen los, der «Gäässbueb» eifrig voran. Dazu singt und «zaured» er aus Leibeskräften und ruft immer wieder «chommgitzgitzgitz». Die «Gäässmeedle» haben schon ein oder zwei Jahre Erfahrung und wissen deshalb, wie man die flinken Tiere im Zaum und dem kleinen «Gäässbueb» etwas vom Leib hält. Sabrina muss mit einer besonders kecken Geiss immer mal wieder ein bisschen schimpfen: «Bischt doch e Trocke, so lauf jetz, hau’s denannoe»!

Glücklich und müde sind sie daheim angekommen, wo für die grossen und kleinen «Sennelüüt» und auch für die Tiere ein wohlverdienter Zvieri parat stand. Vielleicht dürfen sich einige der «Gäässbuebe ond -meedle» schon auf die «Vechschau» freuen – dann geht es aus allen Richtungen dem Schauplatz im Dorf zu.

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